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Infektionen in Österreich abgeflacht, Plus bei Toten

Verdopplungszeit der bestätigten Infektionen auf über vier Tage gestiegen
Verdopplungszeit der bestätigten Infektionen auf über vier Tage gestiegen ©APA
Der Zuwachs der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in der Vorwoche etwas abgeflacht.

Mit einem Wachstum von durchschnittlich 15 Prozent pro Tag sind die von der Regierung als Ziel ausgegebenen dauerhaft einstelligen Zuwachsraten aber noch nicht erreicht. Außerdem sind die Todesfälle nach einer Covid-19-Erkrankung in den vergangenen sieben Tagen stark gestiegen.

Zuwachs am Sonntag nur 7,7 Prozent

Genau 8.291 durch Labortests bestätigte Infektionen hat das Sozialministerium am Sonntag gemeldet (Stand 8.00 Uhr). Das bedeutet einen Anstieg von 7,7 Prozent gegenüber Samstag. Ob dieser geringe Wert eine Trendwende ankündigt oder ein durch das Wochenende bedingter "Ausreißer" nach unten war und die Meldungen kommende Woche wieder hinauf gehen, bleibt abzuwarten.

Gegenüber Sonntag vor einer Woche ist die Zahl der den Gesundheitsbehörden bekannten Infektionen jedenfalls um 174 Prozent gestiegen (von 3.026 auf 8.291). Das bedeutet einen Zuwachs von durchschnittlich 15 Prozent pro Tag.

Somit haben sich die bestätigten Infektionen in der abgelaufenen Woche alle vier Tage und 19 Stunden verdoppelt. Dies ist zwar eine deutliche Verbesserung gegenüber den bisherigen Werten: In der ersten Woche des wegen der Corona-Krise verhängten "Shutdown" lag die Verdopplungszeit laut APA-Berechnungen bei drei Tagen und 14 Stunden, in der Woche davor bei zwei Tagen und zehn Stunden. Die von der Regierung angestrebten deutlich längeren Verdopplungszeiten sind damit aber - sieht man vom Sonntag ab - noch nicht erreicht.

Zahl der Todesfälle stark gewachsen

Stefan Thurner vom Complexity Science Hub Vienna (CSH) hatte bereits am Donnerstag davor gewarnt, sich vom leichten Abflachen des Trends zu optimistisch stimmen zu lassen. Er empfahl, vor allem die Entwicklung bei den Intensivpatienten und den Todesfällen im Blick zu behalten.

Tatsächlich ist die Zahl der Todesfälle nach einer bekannten Covid-19-Erkrankung in der abgelaufenen Woche stark gewachsen. Stand Sonntagvormittag wurden 86 Todesfälle registriert. Im Durchschnitt hat sich die Zahl der Todesfälle damit bereits die zweite Woche in Folge alle zwei Tage verdoppelt. Auf Intensivstationen behandelt wurden (Stand Sonntagvormittag) 187 Patientinnen und Patienten. Dies bedeutet nahezu eine Verdoppelung seit Donnerstag.

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Zahl der Testungen hat abgenommen

Zurückgegangen ist in der abgelaufenen Woche dagegen die Zahl der vom Sozialministerium gemeldeten Testungen - und zwar von fast 5.000 Anfang der Woche auf zuletzt 3.700 am Sonntag. Scharfe Kritik an dieser Entwicklung übten am Wochenende NEOS, SPÖ und FPÖ, denn die Regierung hatte eigentlich eine deutliche Aufstockung der Testkapazitäten angekündigt. Nach Angaben des Ministeriums spiegelt die Statistik die Entwicklung hier aber nur unzureichend wider: vorrangig gemeldet werden demnach vor allem positive Tests und viele kleine Labors sind nach Angaben des Ministeriums noch nicht voll an das elektronische Meldesystem angeschlossen. Außerdem verwies das Gesundheitsministerium auf die am Weltmarkt umkämpften Reagenzien, ohne die sich Testungen nicht durchführen lassen.

(APA)

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