Mit diesem Bild umriss der neue Generaldirektor der voestalpine, Wolfgang Eder, bei einem Treffen mit Journalisten in Linz die Situation des Konzerns mit seinen vier Divisionen Stahl, Motion (Automobilbereich), Profilform und Bahnsysteme. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Eder mit dem zweitbesten Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
Obwohl man zur Halbzeit des laufenden Geschäftsjahres (bis 31. März 2004) den bisher höchsten Halbjahres-Betriebserfolg (Ebit) in der Geschichte – er ist von 90,6 Mio. Euro auf 146,8 Mio. Euro und damit um 62 Prozent gestiegen – verzeichnen habe können, werde man dieses Höchstergebnis für das gesamte Geschäftsjahr nicht erzielen können, sagte Eder. Denn die Rohstoffkosten seien um zehn bis zwölf Prozent gestiegen, ebenso sei man auf der Logistikseite mit Verteuerungen konfrontiert.
Eder ging in diesem Zusammenhang auch auf einige Faktoren ein, die in nächster Zeit zu spürbaren Belastungen für das Unternehmen führen werden. Die Energieabgabe werde Auswirkungen in Millionen-Euro-Höhe haben, dazu kämen die Folgen der Kyoto-Verpflichtungen und nicht zuletzt das Road-Pricing. Dessen Auswirkungen werden nachhaltiger sein als derzeit angenommen wird, so Eder. Die voestalpine rechnet mit einer Größenordnung von zwei bis drei Mio. Euro. Derzeit versuche man gegenzusteuern, soweit dies möglich sei, etwa in Richtung Schiene oder Donau.
Zunehmend kritisch werde die Position des Wirtschaftsstandorts Österreich im Zusammenhang mit der Steuerattraktivität, sowohl was investitionswillige Unternehmen selbst anlangt als auch – durch den Höchststeuersatz – für Forscher und Manager, die nach Österreich kommen wollen. Eder: Die Politik ist jetzt gefordert, weise Entscheidungen im Sinne der österreichischen Wirtschaft zu treffen. Andernfalls könnte es auch Auswirkungen auf das derzeit laufende Ausbauprogramm Linz 2010 mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von zwei Mrd. Euro geben, vor allem, was die zweite Milliarde betrifft (Eder). Positiv registrierte der voestalpine-Chef die von der österreichischen Bundesregierung in jüngster Zeit getroffenen Maßnahmen zur Innovationsförderung.
Eder ging beim Gespräch mit den Journalisten auch nochmals auf die Frage der Privatisierung ein, die im Herbst des vergangenen Jahres – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Landtagswahl in Oberösterreich – für heftige Diskussionen gesorgt hatte. Eder begrüßte die nunmehrige Eigentümerstruktur, bei der die ÖIAG nur mehr eine 15-prozentige Umtauschanleihe hält. Die neue Eigentümerstruktur sei sehr solide und ausgewogen, die Interessen seien vernünftig ausbalanciert und wir können gut damit leben, formulierte Eder.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.