Damit trage die Industrie wesentlich zur Stabilisierung des heimischen Arbeitsmarktes bei, so Bank-Austria-Ökonom Günter Wolf am Dienstag in einer Aussendung. Die Arbeitslosenquote in der Industrie soll im Jahresdurchschnitt auf 4,4 Prozent sinken, im Vergleich zu 8,5 Prozent in der Gesamtwirtschaft.
Das Geschäftsvertrauen in der Industrie war im November so hoch wie zuletzt vor der Krise im Jahr 2007. Vom starken Wachstum der europäischen Investitionskonjunktur, das voraussichtlich auch 2018 ungebremst bleibt, profitierten auf Branchenebene vor allem die Maschinenbauer, so die Ökonomen der Bank Austria. Als “Wachstumsspitzenreiter machten sie die Elektroindustrie aus. Von steigenden Exportaufträgen profitierten die baunahen Industriebereiche und einzelne Sparten der Stahl- und Metallwarenerzeugung, der Kunststoffverarbeitung und der Elektroindustrie.
Kfz-Industrie kommt nicht vom Fleck
An Tempo fehlt es heuer vor allem der Kfz-Industrie. Die Unternehmen sind in ihren Produktionserwartungen zwar optimistisch geblieben, beurteilten aber ihre Auftragsentwicklung im November überwiegend skeptisch, heißt es im Branchenüberblick des Instituts. Das schwächere Wachstum der europäischen Autoproduktion könne durch den hervorragenden Ausblick einzelner Unternehmen in Österreich nur zum Teil aufgewogen werden.
Die Bauproduktion werde im vierten Quartal noch etwas an Schwung dazugewinnen, erwarten die Ökonomen. Im Jahresdurchschnitt werde die Branche das Vorjahresergebnis übertreffen und ein reales Produktionsplus von rund 4 Prozent erzielen.
Handel ist “sonnig bis trüb”
Das Klima für den Sektor Handel beschreiben die Bank-Austria-Experten mit “sonnig bis trüb”: Während die Umsätze im Kfz-Handel um 6,3 Prozent gewachsen sind, legten sie im Großhandel um 2,7 Prozent und im Einzelhandel um nur 1,5 Prozent zu. “Der Einzelhandel bleibt das Schlusslicht im Sektor und kann offensichtlich kaum von der bemerkenswerten Erholung der Konsumentenstimmung in Österreich profitieren”, heißt es. Zuletzt hätten sich die Nachfrageerwartungen der Einzelhändler aber geringfügig verbessert.
Im Dienstleistungssektor hat sich der Konjunkturaufschwung 2017 weiter beschleunigt. Zu den wachstumsstärksten Bereichen zählen die Verkehrsdienste, die IT-Dienste, Technikbüros, Arbeitskräftevermittler und Werbefirmen. Einer der wachstumsstärksten Dienstleistungsbereiche ist erneut das Beherbergungs- und Gaststättenwesen.
Eine “ungewöhnlich starke Stimmungsverbesserung” machten die Experten bei den Paketdiensten aus, die vom dynamischen Onlinehandel profitieren. Die Paketdienste verbuchten im ersten Halbjahr 2017 ein Umsatzplus von über 5 Prozent nominell, das deutlich über dem Ergebnis der letzten fünf Jahre lag. “Gleichzeitig hat sich aber der Preisdruck in der Sparte in den letzten Monaten massiv verstärkt, wie die Unternehmererwartungen im November zeigten. Voraussichtlich verlangsamt sich das Umsatzwachstum der Paketdienste noch 2017”, sagte Wolf.
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