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Industrie beklagt Kapazitätsengpässe

Neun von zehn österreichischen Industriebetrieben haben regelmäßig mit Kapazitätsengpässen zu kämpfen, die auf fehlendes Fachpersonal zurückzuführen sind.

Aus einer gewissen Ratlosigkeit heraus werde diesem Problem häufig mit Überstunden begegnet, erklärte Festo-Geschäftsführer Wolfgang Keiner am Dienstag bei der Präsentation des aktuellen “Trendbarometer Industriebetriebe 2008” in Wien. Als Update zum ersten Trendbarometer von 2006 hat das Gallup-Institut im Auftrag des Automatisierungsunternehmens Festo im Februar und März dieses Jahres 200 heimische Firmen quer durch alle industriellen Branchen befragt. Kopfschmerzen bereitet hauptsächlich der bereits zum Schlagwort gewordene “Technikermangel”, nahezu zwei Drittel der Befragten sehen darin auch in der Zukunft ein Problem. “89 Prozent der Betriebe haben bereits Kapazitätsengpässe erfahren müssen”, so Studienleiter Günter Haunlieb vom Gallup-Institut. Zum Teil seien dadurch sogar Aufträge verloren gegangen.

Drei Viertel der Unternehmen gehen dagegen mit Überstunden vor, während 56 Prozent auf Leiharbeiter zurückgreifen, geht aus der Studie hervor. Nur ein Viertel reagiert mit einer Auslagerung in der Fertigung von Bauteilen. Als weiteren Lösungsansatz gegen Kapazitätsengpässe schlägt Keiner vor, verstärkt vorgefertigte Komponenten zu ordern, anstatt etwa eine Wartungseinheit selbst zusammenzubauen, “die in acht bis zehn Teilen daherkommt”.

Mehr als die Hälfte der Firmen will dem Technikermangel mit verstärkten Maßnahmen in Aus- und Weiterbildung beikommen, immerhin 68 Prozent planen ihre Budgets in diesem Bereich zu erhöhen. Allerdings bleibe wegen der vielen Überstunden nur wenig Zeit für Schulungen, so Keiner. Immer stärker nachgefragt würden technische Seminare, in denen auch soziale Kompetenzen vermittelt werden.

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