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Indien: Manmohan Singh designierter Premier

Nach dem Rückzug von Sonia Gandhi ist der frühere indische Finanzminister Manmohan Singh zum neuen Ministerpräsidenten designiert worden.

Präsident Kalam beauftragte ihn mit der Regierungsbildung. Ein Termin für die Vereidigung wurde noch nicht festgelegt.

Gandhi sagte, auf ihr habe großer Druck gelastet, das Regierungsamt doch noch zu übernehmen. „Jetzt bin ich glücklich und entspannt.“ Kongresspolitikern war es am Mittwoch nicht gelungen, die gebürtige Italienierin doch noch zur Übernahme des Regierungsamts zu bewegen. Die Witwe des früheren indischen Regierungschefs Rajiv Gandhi, der 1991 ermordet worden war, war wegen ihrer ausländischen Herkunft von den bisher regierenden Hindu-Nationalisten massiv angegriffen worden.

Der 71-jährige Singh gehört der religiösen Minderheit der Sikhs an. Er würde der erste indische Ministerpräsident, der kein Hindu ist. Singh gilt als Architekt der von Indien 1991 eingeleiteten Wirtschaftsreformen. Singh ist auch der Wunschkandidat Gandhis.

Singh sagte nach dem Treffen mit dem Staatspräsidenten, dieser habe der Bildung einer von der Kongress-Partei geführten Regierung zugestimmt. Bei einem Treffen hinter verschlossenen Türen hatten sich zuvor die Mitglieder der Kongress-Partei nach Angaben von einem Parteisprecher einstimmig für Singh als Chef einer neuen Koalitionsregierung unter Beteiligung linker und regionaler Parteien ausgesprochen.

Singh versicherte, seine Regierung werde die Wirtschaftsreformen fortsetzen. Er bekräftigte zugleich die Bedeutung der Kapitalmärkte und rief die Investoren dazu auf, nach den Kursrutschen in dieser Woche die Ruhe zu bewahren.

Der schulmeisterlich wirkende Singh genießt wegen seiner Integrität und seines Verstandes hohen Respekt, muss seine Fähigkeiten als Regierungschef aber noch beweisen.

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