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In Vorarlberg fehlen in der Zukunft Pflegekräfte

In Voralrberg fehlen in Zukunft Pflegekräfte.
In Voralrberg fehlen in Zukunft Pflegekräfte. ©Frank Rumpenhorst/dpa
In Vorarlberg fehlen in den kommenden zehn Jahren rund 400 Mitarbeiter in der Pflege, wenn nicht gegengesteuert wird. Während in den Spitälern der Personalbedarf bis 2028 gedeckt sei, werden vor allem in der Langzeitpflege und in der Hauskrankenpflege Pflegekräfte benötigt. Das sind Ergebnisse einer Bedarfsprognosestudie, die die Vorarlberger Landesregierung am Donnerstag vorstellte.
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Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) und Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) wollen die sich durch Bevölkerungswachstum und Alterung auftuende Lücke vor allem mit Ausbildungsmaßnahmen schließen. Derzeit sind in Vorarlberg 5.000 Personen in der Pflege beschäftigt. Etwa die Hälfte arbeitet in Teilzeit, rund 80 Prozent sind Frauen. Rund zwei Drittel sind diplomierte Krankenpflegerinnen, ein Drittel sind Pflegeassistentinnen. 53 Prozent der Pflegekräfte sind in Krankenhäusern tätig, wo der Bedarf derzeit gedeckt ist. 34 Prozent arbeiten in der Langzeitpflege, dort fehlt schon jetzt Diplompersonal. Sechs Prozent arbeiten in der Hauskrankenpflege, fünf Prozent im Behindertenbereich.

Mängel in der Langzeitpflege

Nach Berufsgruppen ist der Bedarf an Diplompersonal und Pflegeassistentinnen laut der Studie mittelfristig gedeckt. Dagegen wächst der Bedarf an Pflegefachassistentinnen, ein neues Berufsbild zwischen diplomiertem Personal und Pflegeassistenz, das 2016 geschaffen wurde. Der erste Ausbildungsjahrgang startete 2016. Der Einsatz von Pflegefachassistentinnen soll künftig in den Spitälern diplomierte Kräfte für die Langzeitpflege freimachen. Große Unterschiede ergeben sich beim Bedarf nach Tätigkeitsfeldern. Demnach ist für die Krankenanstalten und Behinderteneinrichtungen ein Überangebot an Personal zu erwarten, in der Langzeitpflege und in der Hauskrankenpflege werden dagegen Mitarbeiter fehlen.

Pflegeberufe attraktiver machen

“Die Erhöhung der Zahl an Ausbildungsplätzen alleine wird nicht ausreichen, um Pflege und Betreuung sicherzustellen”, so Studienautorin Elisabeth Rappold von der Gesundheit Österreich Forschungs- und Planungs GmbH. Man müsse die Pflegekräfte vielmehr qualitativ so auf die Aufgaben vorbereiten, dass sie den Anforderungen gerecht werden können und langfristig im Beruf bleiben.

“Die Studie bestätigt die Einschätzungen. Dass es mehr Ausbildungsplätze braucht, war schon bisher klar”, so Landesrat Bernhard. Viele Maßnahmen dazu liefen bereits. Insgesamt sei der zusätzliche Bedarf von 40 Personen pro Jahr “gut beherrschbar”. Er setzte auf den Übergang der Diplomausbildung an die Fachhochschule, wo 2018 die erste Ausbildung beginnt. Damit werden an den Krankenpflegeschulen Pflegefachassistenz-Ausbildungsplätze frei. Auch über eine Pflegelehre wolle man im Land weiter nachdenken. Landesrätin Wiesflecker will die Langzeitpflege und die Hauskrankenpflege attraktiver machen und dafür gerade junge Menschen begeistern, etwa über Praktika. Ansetzen will sie auch bei der Ausbildung der Führungskräfte, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern. Zudem müsse man sich überlegen, was man tun könne, damit Teilzeitkräfte ihre Arbeitszeit erhöhten.

(APA)

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