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In Mariazell ist "die Show gelaufen"

"Die Show ist gelaufen", resümierte ein Pilger Samstagnachmittag am Hauptplatz von Mariazell. Nach der Heiligen Messe mit Papst Benedikt XVI. hatten sich die Menschenmassen wohl aufgrund des Wetters rasch verzogen.  

Nur die gelben und weißen Regenmäntel, die zuvor verteilt worden waren, waren in den einzelnen Sektoren zurückgeblieben. Während in der Basilika noch eine Vesper für Ausgewählte abgehalten wurde, waren am Platz darunter bereits Soldaten mit dem Abbauen von Absperrgittern beschäftigt.

„Wir wollen noch die Vesper gemeinsam feiern“, erklärte ein Mann via Live-Übertragung aus der Basilika. Gehör fand er im Freien allerdings nicht mehr allzu viel. Einige Pilger standen noch in kleineren Gruppen zusammen und unterhielten sich; ein paar Kinder spielten mit Mineralwasserflaschen Fußball, während wieder leichter Regen und Wind einsetzten.

Aufregung kam noch einmal in die kleine Menge, als das „Papa-Mobil“ plötzlich vorfuhr und hinter einer Absperrung vor der Basilika geparkt wurde. Da es leer war und nachdem Interessierte ihre Fotos geschossen hatten, legte sich die Aufregung schnell. Pilger, die die Basilika besuchen wollten, mussten sich gedulden. Erst, wenn der Papst wieder weggefahren ist, würden die Tore für alle wieder geöffnet, hieß es. Das dürfte nicht vor 18.00 Uhr sein.

Viele der Pilger waren in die umliegenden Restaurants geströmt. „Wir hatten Glück, dass wir noch einen Platz gefunden haben“, meinte ein junger Mann. Einige wärmten sich auch an den Imbissständen, die neben den Straßen aufgestellt worden waren. Vor dem Heimweg deckte man sich auch fleißig mit Lebkuchen und Souvenirs ein: „Die Kerzen mit dem Bild des Heiligen Vaters sind fast ausverkauft“, meinte die Verkäuferin eines Souvenir-Shops am Hauptplatz. „Aber jetzt können wir bald schlafen gehen – die meisten Gäste sind schon abgefahren. Das Wetter kann man sich halt nicht aussuchen.“

Auch in den Lebkuchen-Geschäften wurde ständig Ware nachgelegt: „Ja, weil waren schon einige Leute da heute“, erklärte eine Mitarbeiterin. „Wo sind die Lebkuchenherzen?“, fragte ein älterer Mann, der aus der Nähe von Tulln in Niederösterreich angereist war. „Ich brauch eines für meine Frau. Die reist nicht gerne, ist nicht mehr so gut unterwegs. Also bring ich ihr ein Andenken mit“, erzählte er.

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