Nur einen Steinwurf entfernt steht das Konkurrenzprojekt, das heutige Gast haus Adler. Auch riesig. Wer damals gewonnen hat, ist nicht genau über liefert, die Ahnen aber sind glücklich über den damaligen Ehrgeiz. Denn heute können Thomas und Annemarie Bilgeri mit ihren zwei Töchtern auf 221 m2 residieren. Eigentlich wollte das Paar nur ein Holzhaus bauen, da der Rohstoff aus dem eigenen Bestand en masse vorhanden war. Gekommen ist es schließlich anders – nach sechs Monaten Planung und fast eineinhalb Jah ren (Um)Bauzeit steht das Haus im Haus” als wahres Schmuckstück da. Im Erdgeschoss wohnt (Schwieger)Vater Ludwig Meusburger, der im an grenzenden Stall 25 Tiere versorgt. Über Meusburgers Erdgeschoßwohnung war früher praktisch nichts, als der alte Dachboden. Daraus entstand das erste Geschoß mit knapp 136 m2 und ein 85 m2 großes Obergeschoß, das die Familie Bilgeri behutsam unter Anleitung von Architekt Wolfgang Hammerer und dem ge strengen Auge des Denkmalschutzes revitalisiert hat. Entstanden ist ein Wohnraum mit seltenem, geschichtsträchtigem Ambiente. Teile der ton nenschweren, über 200 Jahre alten Deckenbal ken, wurden abgetragen. Sie wurden für das Stiegengeländer, oder zur Ausbesserung der ge strickten Holzwände, die im ganzen Haus optisch einmalig zur Geltung kommen, verwendet. Die Raumhöhe im Eingang beträgt nur knapp zwei Meter. Hier wurde die Decke ausgeschnitten”, um eine freie Durchsicht bis an den Dachgiebel zu ermöglichen.
Wälder Gemütlichkeit
Wo die Werkstatt und eine Räucherkammer war, schlafen heute die Eltern. Der nach Süden liegen de, große Wohnraum diente früher als Bubenkammer”, in der sieben Buben nächtigten. Jetzt schaffen Sofa und Kachelofen Gemütlichkeit und auch eine Büroecke samt Bibliothek ist hier platziert. Küche und Essbereich haben nicht zuletzt durch eine alte Kassettendecke den charakteristschen Flair einer Wälderstube, mit großem Esstisch und Ecksofa für das Mittagsschläfchen. Auch in der Küche ist Holz dominierend. Für die Arbeitsplatte wählten die Bauherren einen gebürsteten Granit.
Der Tischler macht´s persönlich
48 Scheiben muss Annemarie Bilgeri pro Fensterstock putzen. Und derer zählt das Haus viele: Alle Fenster im Haus wurden im Zuge des Umbaus erneuert. Mit den typischen Kastenfenstern kennen sich nur mehr wenige Tischler aus.
Vorherrschend im Ausserdorf 15 ist das Naturprodukt Holz. Für den Eingangsbereich wurde die eigene Buntesche als Riemenboden verlegt, in den restlichen Räume Eichenparkett. Eiche und Ahorn wechseln sich bei den Möbeln ab, die Außenfassade wurde mit Fichte neu geschindelt.
Auf dem Weg ins offen konzipierte Dachgeschoss kommen Bewohner wie Gast an einer alten Türe vorbei, die mit einem klobigen Holzriegel verschlossen ist. Dahinter verbirgt sich der Heuboden, der manchmal duftiges, willkommenes Wiesenaroma durch die Ritzen strömen lässt. Im OG befinden sich zwei Kinderzimmer mit eigenem Bad und WC. Eine Stufe höher entstand mittels einer bis zur Hälfte in den Raum eingezogenen Decke, eine Galerie. Am rustikalen Deckenbalken baumelt ein Hängestuhl, den die 17-jährige Tochter zum relaxen angefertigt hat.
Hinter der Bücherwand versteckt sich der Rest” des alten Bestands. Die Bilgeris nennen ihn den begehbaren Giebel. Für die meisten Häuslebauer” wäre das ein großer Dachboden. Und ausbaufähig.
Auf einen Blick
Mehrfamilienhaus: Thomas und Annemarie Bilgeri, Außerdorf 15, Egg-Großdorf
Wohnfläche: 221 m2
Grundstücksfläche: 486m2
Architektur: Wolfgang Hammerer, planDREI Gmbh, 6866 Andelsbuch 752, Tel: 5512/4400-12, Mail: w.hammerer@plandrei.at, www.plandrei.at
Planung: 6 Monate
Bauzeit: Juni 2005 bis November 2006
Energie: Holzheizung mi Stückholzfeuerung und Fußbodenheizung
Konstruktion: Holzbau
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