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In Eigenregie Stück für Stück zum Traumhaus

"Wir haben alles selbst geplant und gebaut“, sagen die Bitschnaus und wenn man das Ergebnis sieht, mag man es kaum glauben.

Als Beweis holt Kurt Bitschnau sein verstaubtes Modell vom Dachboden. „Zeichnen konnte ich nie gut, aber basteln”, erklärt er und stellt eine exakte Kopie des Einfamilienhauses in Kleinformat auf den Tisch. „Ich wollte es schon als Vogelhäuschen verwenden”, gesteht er, „aber das hätte Ärger gegeben”.

Freunde haben geholfen: als Planer, Installateur oder Elektriker. So kam ein Eigenheim zustande, an dem Kurt und Karin Bitschnau heute noch „basteln”. Peu á peu verändert und wächst das Haus mit den Bedürfnissen und nach dem Geschmack der vierköpfigen Familie. Die Außenansicht des nach Süden geplanten Hauses ist angelehnt an ein Objekt, dass die Bitschnaus vor 20 Jahren in einer Zeitschrift sahen. „Besonders gefallen hat uns das steile Dach”, sagt Karin Bitschnau. Wichtig waren den Bauherren ein großes, nach oben offenes Entreé, das von einem raumhohen, goldgerahmten Spiegel dominiert wird und von dem aus sich fächerartig Küche und Esszimmer ausbreiten, sowie eine
Sauna, WC und ein TV-Raum, der das Wohnzimmer ersetzt. Die Familie hält sich hauptsächlich im fast 50 m2 großen, gefliesten und ganz in weiß gehaltenen Koch,- und Essbereich auf, den Kurt Bitschnau als „Kommunikationsraum” bezeichnet. Der Inhaber des Brotladens „Bobine” verwöhnt hier Gäste, wahlweise am offenen Kamin oder am Kachelofen, der zusätzlich zur Fußboden,- und Deckenheizung Wärme spendet. Die geschmackvolle Dekoration trägt die Handschrift der Bauherrin. „Ich kombiniere gerne Altes mit Modernem”, sagt sie und bringt damit das gewisse Etwas ins Haus. Auch bei der Renovierung der Küche hat sie selbst Hand angelegt. Oberschränke wurden entfernt, manche Fronten als Schranktürchen wieder verwendet. Die Arbeitsplatte besteht jetzt aus Teakholz, genauso wie die lange Tafel im Esszimmer, die von bequemen Ledersesseln flankiert wird. Der edle Stil zieht sich auch in den fünf Zimmern im Obergeschoß fort. Ein Kinderzimmer und das Elternschlafzimmer mit einem begehbaren Schrank liegen nach Westen. Das zweite Kinderzimmer und das Bad sind nach Süden konzipiert. Von ihnen kommt man jeweils auf einen großen Balkon mit Blick auf den Springbrunnen im Garten.

Schräge Sache

Auch das Bad strahlt in Weiß, akzentuiert mit schokobraunen Teppichen und einer Holzkommode mit aufgesetztem Waschbecken. Großzügig gibt sich die begehbare Dusche und ist die Lieblingszone im Bad. Die gestrichenen Täferdecken bringen durch die Dachschräge Gemütlichkeit in alle Räume. Im Obergeschoß ist der Boden mit strapazierfähiger Buchenparkett verlegt, der auch Schuhwerk verträgt. Die Podeste im Stiegenhaus nutzt die Familie als Büro und für Staumöglichkeiten. Der Rest verschwindet mangels eines Kellers im 80m2 großen und vier Meter hohen Dachboden.

„Pensions-Projekt”

Der Garten in der Zellgasse ist ein Kunstwerk der Bauherrin. Mit grünem Daumen schafft sie es, dass es in jedem Winkel zu jeder Sommerszeit blüht. Mediterran wirken opulente Glyzinien und Clematis rund um den italienischen Springbrunnen im Süden. Im Osten genießt der Hausherr seinen Außen-Whirpool das ganze Jahr. Bis zu 38 Grad warme Wellness sprudelt Sommer wie Winter aus 78 Düsen. Hinter dem Haus bieten der Gemüsegarten und eine Kiwilaube schattige Plätzchen. Und im Osten, wo jetzt der Geräteschuppen steht, will Karin Bitschnau ihre Vision einer Orangerie verwirklichen. „Aber das ist ein Pensionsprojekt”, sagt sie und lacht.

Auf einen Blick:

Einfamilienhaus: Karin und Kurt Bitschnau, Zellgasse 22a, Lustenau

Wohnfläche: 130 m²

Grundstücksfläche: 748 m²

Bauzeit: Juli 1989 bis Dezember 1990

Energie: Elektroheizung mit Boden,- und Deckenheizung per Wellenheizung (Kohlefaser), Zusatz: Grundofen und offener Kamin.

Konstruktion: Massivbauweise

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