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ImPulsTanz: Marie Chouinard präsentiert "Mouvements"

Dutzende Tintenzeichnungen des Künslters Henri Michaux dienen Chouinard als Basis der Performance.
Dutzende Tintenzeichnungen des Künslters Henri Michaux dienen Chouinard als Basis der Performance. ©Sylvie Ann Pare
Am Mittwoch brachte die kanadische Tänzerin Marie Chouinard im Rahmen des ImPulsTanz-Festivals ihr uraufgeführtes Werk "Henri Michaux: Mouvements" auf die Bühne des Volkstheaters. Die tänzerische Nachstellung von Zeichen-Experimenten des Beligiers Henri Michaux in einer Ensemble-Performance wurde dabei vom Stück "Gymnopedies" ergänzt.
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Auf der Basis dutzender Tintenzeichnungen und eines langen Gedichts Michaux’ aus dem Jahr 1951 entwickelte Marie Chouinard für ihre Tänzer einen wahrlich imposanten Kraftakt. Zu Beginn des Stückes im Rahmen des Festivals begibt sich eine Tänzerin im Dunklen auf die leere Bühne und nimmt exakt die gleiche Bewegung ein, die auf den ersten Tintenbildern auf die Wand hinter ihr projiziert werden. Nach mehrmaligem Bildwechsel setzt die Musik ein. Dröhnendes Industrial-Metal aus der Feder des ebenfalls kanadischen Komponisten Louis Dufort bildet nun den rhythmischen Rahmen der abenteuerlichen Verrenkungen in “Mouvements”, die mit zunehmender Dauer auch von mehreren ineinander verschlungenen Tänzern interpretiert werden.

Gedichte und Zeichnungen von Michaux als Basis

Als Höhepunkt wird ein Gedicht rezitiert, dessen Inhalt sich nahtlos auf den tänzerischen Kampf mit der Schwerkraft übersetzen lässt. Dass die Präzision unter dem zunehmenden Tempo stark leidet, kann auch mit einzelnen Gedichtzeilen legitimiert werden: “Restbewegungen / Bewegungen statt anderer Bewegungen die nicht gezeigt werden können”.

Unterstüzung mit “Gymnopedies”

Nach “Mouvements” spielen die Tänzer abwechselnd in Endlosschleife Erik Saties “Gymnopedies”, die dem Stück auch den Titel geben. Die choreografische Begegnung zwischen Mann und Frau steht dabei im Mittelpunkt. Mal leidenschaftlich, dann wieder hysterisch, ungelenk oder aggressiv nähern sich die Paare in ihren Duetten einander an. Die “Form des Duetts” will Chouinard ergründen, “seine Umgestaltung, den Aufruhr der Schönheit, seine Finesse”. Das gelingt, doch mit der ewigen musikalischen Wiederholung verlieren auch die Duette nach und nach an Neuigkeitswert.

(APA/Red)

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