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ImPulsTanz holt internationale Größen des Tanzes nach Wien

Ausdruck pur bei den Performances am ImPuls.
Ausdruck pur bei den Performances am ImPuls. ©Anne Van Aerschot
Es wird wieder internationaler bei ImPulsTanz: Haben die großen Namen aus dem Ausland im Vorjahr aus Budgetgründen gefehlt, geben sich heuer Stars wie Anne Teresa De Keersmaeker, Wim Vandekeybus und Maguy Marin zwischen 14. Juli und 14. August in Wien die Ehre.

Hochkarätig ist auch die Annäherung zwischen Tanz und Kunst, für die u.a. Tino Sehgal, Peaches und Xavier Le Roy verpflichtet wurden.

65 Produktionen an 15 Spielstätten und 230 Workshops sind der Kern der 33. Ausgabe des Wiener Tanzfestivals, das heuer nicht open air im Museumsquartier, sondern in der Hauptspielstätte Volkstheater eröffnet wird: Die französische Choreografin Maguy Marin, die in Venedig kürzlich den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk erhalten hat, zeigt am 14. Juli ihre neue Arbeit “BiT”, in der sie zum Rhythmus des Volkstanzes Farandole “die Grenzen zwischen Flirt und Vergewaltigung verschwimmen lässt”, heißt es dazu im Programmkatalog.

Weitere Highlights am ImPulsTanz

In weiterer Folge präsentiert die belgische Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker mit ihrer Compagnie Rosas ebenda ihre Choreografie “Verklärte Nacht” nach Arnold Schönberg, ehe sie im Odeon in ihrer Adaption von Rainer Maria Rilkes Erzählung “Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke” erstmals seit längerem wieder tanzend zu sehen ist. Auch ihr Landsmann Wim Vandekeybus ist doppelt vertreten: mit seinem Klassiker “In Spite of Wishing and Wanting” zu Musik von David Byrne sowie dem aktuellen Stück “Speak low if you speak love…”.

Die Frankokanadierin Marie Chouinard widmet sich in “The Garden of Earthly Delights” den albtraumhaften Visionen des niederländischen Renaissance-Malers Hieronymus Bosch, der Spanier Israel Galván verschreibt sich dem Flamenco und die belgische Needcompany stellt sich sowohl der Migrationsgeschichte als auch ihrer eigenen Biografie. Österreichische Choreografen gastieren ausschließlich mit Uraufführungen, darunter Chris Haring mit dem dritten Teil seiner Warhol-Hommage, “Candy’s Camouflage”. Und die traditionelle Nachwuchsreihe [8:tension] eröffnet heuer Lea Moros “(B)Reaching Stillness”, eine Choreografie für drei Tänzer zu Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie von 1894.

Inklusion als Schwerpunktthema

Ein Schwerpunktthema ist laut Veranstaltern die Inklusion im weitesten Sinne. So bringt die “Ich bin O.K.” Dance Company, bestehend aus elf Tänzern mit und ohne Behinderungen, “Kein Stück Liebe” auf die Bühne des Akademietheaters. Im Rahmen des Festivals und darüber hinaus wird weiters unter dem Titel “human body” erforscht, wie man blinden und sehbehinderten Personen eine Tanzperformance zugänglich macht, und eine audiodeskriptive Performance entwickelt.

Unter dem Überbegriff “Art & Dance” wagt sich das Festival nach den letztjährigen Museumskooperationen noch weiter ins Feld der Bildenden Kunst: Im mumok bzw. in den angrenzenden Hofstallungen nehmen u.a. Marten Spangberg mit einem 7-Stunden-Happening sowie Keith Hennessy und Sängerin Peaches mit einem Workshop die Themen und Bilder der diesen Freitag eröffnenden Ausstellung “Painting 2.0: Malerei im Informationszeitalter” auf. Und das Leopold Museum stellt eine ganze Etage für Performer wie Chris Haring und dem Hauptvertreter der konzeptuellen Choreografie, Xavier Le Roy, zur Verfügung, die teils bereits bestehende Bühnenarbeiten für den Museumsraum adaptieren.

Workshops und mehr

Das Leopold bespielt dann auch der deutsch-britische Künstler Tino Sehgal, der in Wien in gleich mehrfacher Funktion geladen ist: Im Rahmen seiner Mentorschaft des Stipendienprogramms “danceWEB” werden im Museum ab 20. Juli täglich zwei seiner am Tanz orientierten Arbeiten, “Kiss” (2002) und “Yet Untitled” (2013), sowie sein frühes Werk “Instead of allowing some things to rise up to your face dancing bruce and dan and other things” gezeigt und u.a. von Stipendiaten getanzt.

Als Kurator der Workshopreihe “visual arts x dance” wiederum spannt Sehgal jeweils einen Choreografen und einen Vertreter der bildenden Kunst zu mehr als 40 Paaren zusammen, die gemeinsam Workshops geben, Research-Projekte starten oder ein Labor halten. Den Auftakt macht am 17. Juli eine Begegnung zwischen der Kunsthistorikerin Dorothea von Hantelmann und dem französischen Choreografen Jerome Bel im Leopold Museum bei freiem Eintritt.

>> Mehr Infos rund um das diesjährige Programm gibt es hier.

(APA/Red.)

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