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Impfstoff kommt in einer Woche

Schwarzach - In knapp einer Woche sollen die ersten Dosen des H1N1-Impfstoffes gegen die Schweinegrippe in Vorarlberg verfügbar sein.
interview mit Johannes Simmer/VGKK

„Dann werden wir zügig mit den Impfungen beginnen“, kündigte Landesstatthalter Markus Wallner gegen­über den „VN“ an. Priorität hat das Krankenhauspersonal. Die Impfung der Strukturerhalter draußen übernehmen die niedergelassenen Ärzte. Die Zuteilung der Dosen erfolgt nach dem Bevölkerungsschlüssel. Auf jeden Fall soll die Impfung freiwillig sein.

Kurze Haltbarkeit

In Vorarlberg läuft die Koordination auf Hochtouren. „Da der Impfstoff nur in Zehner-Dosen abgepackt und angebrochen lediglich drei Stunden hält, erfordern Impfaktionen eine akribische Vorbereitung auf Basis von Terminvereinbarungen“, wie GKK-Obmann Manfred Brunner erklärt. Laut Pandemie-Plan wird die Impfung zuerst den Strukturerhaltern angeboten. Das sind jene, die im Gesundheitswesen tätig sind und machen hochgerechnet etwa 10.000 bis 15.000 Personen aus. Dann folgen Risikogruppen wie chronisch Kranke und betagte Menschen. In welchem Ausmaß die restliche Bevölkerung geimpft werden kann hängt von der schlussendlich noch vorhandenen Menge an Impfstoff ab. Einen Verkauf in öffentlichen Apotheken gibt es nicht, da die Pandemie-Vorsorge laut Gesetz Aufgabe des Staates ist.

Sprengel-Impfstellen

Markus Wallner weiß um die Fürsorgepflicht. Deshalb organisiert und berappt das Land die Impfung des gesamten Spitalspersonals. Impfaktionen im niedergelassenen Bereich obliegen den Sozialversicherungen. Derzeit besprechen Ärztekammer und Gebietskrankenkasse Durchführung sowie Finanzierung. Geplant ist, in jedem Sprengel eine Impfstelle zu definieren, wo der niedergelassene Arzt die Impfung von Kollegen, Mitarbeitern aus Gesundheitsberufen sowie der Risikopatienten und anderer Personen übernimmt. „Da ist die Ärztekammer gerade dabei“, zollt Manfred Brunner dem Verhandlungspartner Lob für eine „sehr aktive Mitgestaltung“.

Nur Rezeptgebühr

Auch Wallner meint, dass das gut funktionierende Impfnetz in diesem Fall genützt werden sollte. Noch gilt es zu klären, wer was zu welchen Teilen bezahlt. Der Topf für die Gesamtvergütung würde zumindest das Impfhonorar abdecken. Vom Land erwartet sich Brunner einen Zuschuss zum Impfstoff. Den ist Markus Wallner bereit zu gewähren. Für die Versicherten „draußen“ würde bei einer Impfung lediglich die Rezeptgebühr anfallen. Aufgrund des bisher milden Verlaufs der Schweinegrippe und der Tatsache, dass es seit einigen Wochen keine Neuerkrankungen mehr gab, rechnen sowohl Landesstatthalter als auch GKK-Obmann mit wenig Interesse an der H1N1-Impfung. „Im anderen Fall haben wir ein von A bis Z durchdachtes Konzept“, versichert Manfred Brunner.

VOL Live bat Johannes Simmer von der VGKK zum Gespräch.

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