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Impfen in Vorarlbergs Apotheken

Einfachere und unkomplizierte Wege schaffen: Impfungen schon bald in Apotheken möglich?

Höchst Niedrige Durchimpfungsraten sind nicht das Problem einzelner Länder. „Das gilt für ganz Europa“, sagt Jürgen Rehak, Präsident der Vorarlberger Apothekerkammer. Andere Staaten haben allerdings schon Lösungen gefunden, und zwar in der Form, dass beispielsweise Massenimpfungen wie die Grippe- oder Zeckenschutzimpfung auch in Apotheken durchgeführt werden dürfen. In der Schweiz, Irland und Frankreich hat sich diese Maßnahme schon vor Längerem durchgesetzt, in Deutschland sollen die Tore der Apotheken im kommenden Jahr zumindest für die Influenza-Impfung geöffnet werden. Auch in Österreich bemüht sich die Apothekerkammer um diese Möglichkeit. Sie soll den Zugang zu Impfungen erleichtern und unkomplizierter machen. Ein Ausbildungslehrgang ist bereits im Entstehen. Rehak hofft, dass alsbald die nötige Erlaubnis folgt.

Je höher die Durchimpfungsrate, desto höher der Herdenschutz. Das heißt, viele Geimpfte schützen gleichzeitig auch viele Nichtgeimpfte. Damit dieser Herdenschutz wirken kann, braucht es eine Durchimpfungsrate von mindestens 90 Prozent. Doch davon sind viele Länder inzwischen weit entfernt. „Das wird uns noch Schwierigkeiten machen“, verweist Jürgen Rehak auf die gehäuft auftretenden Maserninfektionen als Vorboten einer unguten Entwicklung. Um sie zu stoppen, sollte seiner Ansicht nach auch den Apotheken das Mittel der Impfung in die Hand gegeben werden. In der Schweiz habe sich schon eine Steigerung bei den Impfraten bemerkbar gemacht. „Es braucht zwar seine Zeit, aber es funktioniert“, erklärt Rehak.

Die Voraussetzungen, die es braucht sind entsprechendes Wissen über die Impfstoffe, die richtige Impftechnik sowie eine notfallmedizinische Ausbildung. In der Schweiz wurden, noch bevor die Genehmigung kam, Ausbildungsprogramme geschaffen und 400 Apothekerinnen und Apotheker im Impfen geschult. „Wir gehen den gleichen Weg“, kündigt Jürgen Rehak an. Die Unterlagen für den Lehrgang soll noch im Herbst fertiggestellt sein. Schon einmal haben zwei Parteien im Parlament einen entsprechenden Antrag eingebracht, doch der fand zum Bedauern der Österreichischen Apothekerkammer keine Mehrheit. Sie will jedoch dranbleiben.

Lesen Sie im vierten Teil am kommenden Samstag: FSME-Impfung – keine Chance den Zecken.

Weitere Informationen bei den Vorarlberger Apothekerinnen und Apotheker.

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