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Immofinanz-Konzern schrieb gigantische 3 Mrd. Euro Verlust

Der börsenotierte Immofinanz-Konzern schrieb im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (per 30.4.) einen gigantischen Verlust von 3,049 Mrd. Euro nach noch 375 Mio. Euro Gewinn im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) des Konzerns rutschte auf -2,069 Mrd. Euro ins Minus nach positiven 514 Mio. Euro.
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Die Immoeast, an der die Immofinanz etwas mehr als die Hälfte hält, verzeichnete 2008/09 einen Konzernverlust von 2,372 Mrd. Euro, nach 167 Mio. Euro Gewinn davor. Das EBIT drehte auf -1,714 Mrd. Euro ins Minus, davor lag man mit 15 Mio. Euro im Plus. Diese vorläufigen Zahlen gaben die beiden Unternehmen am Mittwoch im Vorfeld eines Pressegesprächs (ab 10 Uhr) ad-hoc bekannt.

Grund für das “sehr schwierige” Geschäftsjahr der Immofinanz seien neben der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise “auch die vom (früheren, Anm.) Management der Constantia Privatbank AG” verursachten Malversationen”, die sich massiv auf die Geschäftstätigkeit der Immofinanz AG ausgewirkt hätten, erklärt das Unternehmen. Operativ habe die Immofinanz die Mieterlöse auf 547 (502) Mio. Euro steigern können, allerdings sei das Finanzergebnis auf -1,332 Mrd. abgerutscht, nach positiven 41 Mio. Euro im Jahr davor. Dieser Rückgang sei auf die Bewertung von Finanzinstrumenten (-565 Mio. Euro), auf Abwertungen bei assoziierten Unternehmen (-368 Mio. Euro) sowie auf Wechselkurseffekte (-326 Mio. Euro) und einen negativen Zinssaldo (-182 Mio. Euro) zurückzuführen.

Die Neubewertung der Immofinanz-Liegenschaften sei mit -1,347 Mrd. Euro deutlich negativ, ebenso die Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte, Firmenwerte und Forderungen mit -882 Mio. Euro. Darin enthalten sei auch die Teilabwertung – um 171 Mio. Euro – der Forderung gegenüber der Constantia Packaging B.V. aus dem “IBAG-Bond” auf 350 Mio. Euro. Ohne Berücksichtigung positiver bilanzieller Wechselkurseffekte hätten die Abwertungen 1,809 Mrd. betragen, so liegt das EBIT bei -2,069 Mrd. Euro.

Die Immofinanz-Kapitalstruktur sei aber weiter äußerst solide, wird betont. Der Konzern weise ein Eigenkapital von 4,565 Mrd. Euro und eine bilanzielle Eigenkapitalquote von 39,0 Prozent auf; im AG-Einzelabschluss seien es 2,338 Mrd. Euro bzw. 56,8 Prozent. Der Jahresfehlbetrag von 531 Mio. Euro im AG-Abschluss sei vor allem auf Abschreibung von Beteiligungen (-930 Mio.) zurückzuführen, davon entfallen -597 Mio. Euro auf die Beteiligung an der Immoeast und -334 Mio. Euro auf jene an der Immowest. Aus dem im Frühjahr erfolgten Bond-Umtausch resultierten, wie bereits berichtet, ao. Erträge von 316 Mio. Euro.

Die Immoeast erzielte Mieterlöse von 283 (221) Mio. Euro. Das Finanzergebnis sackte allerdings auf -913 (251) Mio. Euro ab. Zurückzuführen sei der Rückgang mit -368 Mio. Euro auf Abwertungen bei assoziierten Unternehmen (vor allem TriGranit), auf Wechselkurseffekte (-331 Mio. Euro) und die Bewertung von Finanzinstrumenten (-220 Mio. Euro). Die Neubewertung von Liegenschaften sei mit -913 Mio. Euro negativ, ebenso die Abschreibungen auf Entwicklungsprojekte, Firmenwerte und Forderungen mit -823 Mio. Euro. Darin enthalten ist auch die 171 Mio. Euro betragende Teilabwertung der IBAG-Bond-Forderung.

Zudem drohen Verluste von 141 Mio. Euro aus fertig zu stellenden Entwicklungsprojekten, so Immoeast. Ohne positive Wechselkurseffekte hätte die Neubewertung des Immo-Vermögens der Immoeast -1,378 Mrd. Euro betragen. So ergibt sich ein EBIT von -1,734 Mrd. Euro. Der Immoeast-Konzern weist 5,378 Mrd. Euro Eigenkapital (50,5 Prozent) aus, der AG-Abschluss 5,243 Mrd. Euro (84,4 Prozent). Der AG-Fehlbetrag von -2,110 Mrd. Euro sei primär auf Wertberichtigung von Forderungen aus der Konzernfinanzierung von -1,692 Mrd. Euro und Abschreibungen von Beteiligungsansätzen von -590 Mio. Euro zurückzuführen.

Beide Aktien legten im Frühhandel an der Wiener Börse zu, die Immofinanz-Titel um 6,71 Prozent auf 1,59 Euro und die Immoeast-Papiere um 7,80 Prozent auf 2,35 Euro.

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