In den vergangenen Jahren wurde auch immer wieder von der Möglichkeit von “Organisationsversagen” gesprochen – Verhältnisse, die Fehlleistungen begünstigen. Nachfolgend ein Überblick über einige der meistbeachteten Fälle der vergangenen Jahre:
Juni 2010 – Einer 90-Jährigen wird im Krankenhaus St. Johann in Tirol (Bezirk Kitzbühel) das falsche und wenige Tage später auch das kranke Bein amputiert. Der Fall wird untersucht, einer der mutmaßlich Beteiligten suspendiert.
April 2008 – Wegen einer Stammzellentherapie gegen Harninkontinenz an der Universitätsklinik Innsbruck, die nicht den gewünschten Erfolg brachte, klagt ein deutscher Patient die TILAK (Tiroler Landeskrankenanstalten GesmbH) auf Schadenersatz. Der Fall zieht eine Reihe weiterer Verfahren nach sich und ist nach wie vor nicht ausjudiziert.
März 2007 – Eine Ärztin nimmt am Straflandesgericht Leoben das Angebot einer Diversion an. Sie hat im Jahr 2005 zwei Patienten ein Medikament falsch verabreicht, ein 86-jähriger Mann starb kurze Zeit später. Sachverständige können aber keinen ursächlichen Zusammenhang mit dem Fehlverhalten der Ärztin und dem Tod feststellen.
März 2002 – Wegen eines Kunstfehlers steht ein Salzburger Sportarzt vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, mehr als vier Jahre zuvor einen Snowboarder nur mangelhaft untersucht zu haben, worauf der Sportler an einer Blutvergiftung starb.
August 1999 – Die sogenannte oberösterreichische Spitalsaffäre bricht aus, nachdem am Krankenhaus Freistadt mehrere angebliche Kunstfehler mit Todesfolge bekanntwerden. Der Fall schlägt große Wellen und führt sogar zu einem Untersuchungsausschuss im Landtag. Strafrechtlich bleibt aber nichts übrig, es kommt nie zu einer Verurteilung.
Oktober 1995 – Im Wiener AKH werden einem 63-jährigen Patienten, der an einer Vorhautverengung leidet, aufgrund einer Verwechslung beide Hoden entfernt. Die Operation hätte an einem anderen Patienten durchgeführt werden sollen, der an Hodenkrebs litt.
März 1992 – In Linz stehen zwei Kinderärzte vor Gericht, die bei der Behandlung eines Mädchens mit Hydrocephalus Fehler gemacht haben. Das Kind hat irreparable Schäden davon getragen.
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