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Iman droht mit Angriffen junger Moslems

Ein Imam in Teheran hat den USA mit Angriffen junger Moslems gegen amerikanische „Interessen“ in aller Welt gedroht. „Schaut euch all diese jungen Menschen an“, sagte Mohammed Emami Katchani während des Freitagsgebets.

Moslems aus Pakistan, Saudiarabien, dem Libanon und den anderen islamischen Ländern „sind überall in der Welt bereit, eure Interessen zu bedrohen“. Katchani hielt die vom Staatsrundfunk übertragene Predigt als Stellvertreter des geistigen Oberhaupts des Landes, Ayatollah Ali Khamenei. Er wies aber darauf hin, dass er nur für sich, nicht im Namen der Regierung spreche.

Der Imam sagte, er wünsche sich in den Vereinigten Staaten ein Referendum über US-Präsident George W. Bush nach dem Vorbild der Volksabstimmung über Venezuelas Präsident Hugo Chavez. „Wenn sie für ihn stimmen, Schande über sie, denn wie kann man mit jemandem zufrieden sein, der Blut trinkt“, sagte der Geistliche, dessen Predigt von Parolen wie „Tod Amerika“ und „Tod Israel“ begleitet wurde.

Zugleich verurteilte Katchani die Angriffe von irakischen und US-Streitkräften auf die Imam-Ali-Moschee im zentralirakischen Najaf. Dabei handelt es sich um eine der heiligsten Stätten der Schiiten, die im Irak wie im Iran in der Mehrheit sind. Nach der Predigt zogen hunderte Islamisten zu einem nahe gelegenen Platz und verbrannten israelische und US-Flaggen.

Verteidigungsminister: “Warten nicht mit den Händen im Schoß”

Der Iran schließt nach den Worten seines Verteidigungsministers Ali Shamchani auch einen Präventivschlag zum Schutz seiner umstrittenen Atomanlagen nicht aus. „Wir werden nicht mit den Händen im Schoß abwarten, bis uns jemand angreift, sagte Shamchani am Freitag dem arabischen Fernsehsender „Al Jazeera“ (Al Dschasira) auf die Frage, wie sein Land auf einen Angriff Israels oder der USA auf seine Nuklearanlangen reagieren würde.

„Einige Mitglieder der iranischen Militärführung sind davon überzeugt, dass präventive Maßnahmen von denen die USA reden, nicht nur in deren Recht liegen“, sagte der Minister weiter. „Wir werden jeden Angriff auf unsere Atomanlagen als Angriff auf den Iran verstehen und mit aller Macht zurückschlagen“, erklärte Shamchani dem Sender.

Er reagierte damit auch auf Medienspekulationen, wonach Israel versuchen könne, das iranische Atomprogramm durch Luftangriffe zu stoppen. Israel hatte bereits 1981 den iranischen Atomreaktor „Osirak“ zerstört.

Die USA werfen der iranischen Regierung vor, hinter ihrem zivilen Atomprogramm den Bau von Nuklearwaffen zu verbergen. Der Iran bestreitet dies und hat stets erklärt, das Programm diene lediglich der Stromerzeugung.

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