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Im Zeichen der Terror-Angst

Ein Überwachungsflugzeug kreist am Himmel. Auf der Erde sind Kampfflugzeuge in Einsatzbereitschaft. An den Landesgrenzen werden Pässe und Ausweise kontrolliert. Die Fußball-EM steht im Zeichen der Terror-Angst.

Portugal erlebt ein ähnliches Szenario, wie es das benachbarte Spanien bereits von der Hochzeit des Thronfolgers Felipe kennt. Allerdings gibt es einen großen Unterschied: Die Prinzenhochzeit dauerte nur gut drei Stunden, die EM erstreckt sich über drei Wochen.

Portugal stellt für die EM von 12. Juni bis 4. Juli eine Sicherheitsoperation auf die Beine, wie sie das Land noch nicht gesehen hat. Dabei hatten die Portugiesen ursprünglich alles eine Nummer kleiner geplant. Sie hatten bis vor kurzem die Hauptgefahr in Scharen angetrunkener Hooligans gesehen. Aber seit den Attentaten vom 11. März in Madrid wurde klar, dass die größte Bedrohung von anderer Seite ausgeht.

Für die Portugiesen ist die Terrorgefahr Neuland, denn in ihrem Land war es seit Jahrzehnten immer friedlich gewesen. Um die EURO vor möglichen Anschlägen zu schützen, bestellte Lissabon AWACS-Überwachungsflugzeuge bei der NATO. Die Küste wird von Schiffen der Marine abgesichert, in den Städten werden bis zu 20.000 Polizisten im Einsatz sein. Portugal setzte bereits das Schengener Abkommen bis zum Ende der EM außer Kraft und führte wieder Grenzkontrollen ein.

Bei der Kontrolle von Pässen und Ausweisen sind die Beamten allerdings zur Improvisation gezwungen. An manchen Übergängen sind die seit Jahren unbenutzten Grenzhäuschen verfallen. Die Polizisten haben keine Computer und müssen Pass-Daten über die Funkgeräte ihrer Streifenwagen durchgeben. An manchen Schleichwegen, die über die Grenze führen, gibt es überhaupt keine Kontrollen. „Wer nach Portugal rein will, kommt auch rein”, schreibt die Zeitung „Correio da Manha”.

Die Regierung warnt jedoch davor, in Hysterie zu verfallen. Zwar könne niemand einen Anschlag völlig ausschließen, aber es gebe keine glaubwürdige Bedrohung.

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