AA

"Im Europacup etablieren, dann in den Weltcup aufsteigen"

Christian Hirschbühl aus Lauterach steht vor der entscheidenden Phase in seiner Karriere als alpiner Skirennläufer. Der 20-Jährige, der für den SV Riefensberg startet, will sich in der kommenden Saison im Europacup etablieren, profilieren, um sich die Tür in Richtung Weltcup aufzustoßen.

Mit 20 Jahren sind Sie an einem Punkt angekommen, an dem Sie mit der sportlichen Vergangenheit zufrieden sein können. An dem Sie aber auch das Ziel der Spitze klar im Auge haben müssen?
Was ich bis jetzt erreicht habe, ist glaube ich, in Ordnung. Zwei Jugendmeistertitel im Slalom und einen vierten Platz bei den Österreichischen Meisterschaften in der allgemeinen Klasse sind zumindest Leistungen, auf die ich aufbauen kann. Der Blick nach vorne: Ich will mich im Europacup festsetzen, dort durch gute Leistungen für den Weltcup qualifizieren.

Die Europacupstartplätze sind in diesem Jahr leichter zu bekommen, da der neue Cheftrainer im Europacup ein Alterslimit von 24 Jahren eingeführt hat?
Das ist sicher so. Aber im Europacup mussten die jungen Läufer vielfach den Arrivierten weichen, weil sich diese in Rennpausen im Europacup Rennpraxis geholt hat.

Wie ist bisher die Sommervorbereitung gelaufen?
Im Juli war ich in Graz beim Bundesheer (Grundwehrdienst), habe zuvor im Sportservice mit Johannes Sturn trainiert, hatte auch beim Bundesheer gute Möglichkeiten, weiter zu trainieren. Wir hatten jeden Tag Gelegenheit genug, unser Trainingsprogramm durch zu ziehen. Seit 8. August bin ich wieder zurück in Vorarlberg, habe zwei Wochen wieder im Sportservice trainiert, die beiden letzten Wochen haben wir in Zermatt auf Schnee trainiert.

Welche Trainingseinheiten absolvieren Sie im Sportservice?
Wir machen permanente Trainingspläne, bei den meisten Einheiten ist Johannes Sturn dabei. Wir trainieren viel im Konditionsbereich, später im Bereich der Kraftausdauer, im Hinblick auf den Winter wird es jetzt wichtig sein, dass die Schnellkraft in den Vordergrund rückt, damit man auf den Skiern dann auch wirklich schnell sein kann. Schnell heißt, dass ich in der Lage bin, die Bewegungen dem Rennkurs anpassen zu können, man braucht dazu sehr schnelle Beine.

Was steht bis zum Beginn der Rennsaison auf dem Programm?
Ich bin noch bis Ende September in Vorarlberg, danach steht permanentes Schneetraining auf den heimischen Gletschern bzw. auf der Reiteralm auf dem Programm.

Sie gelten als Techniker, wird das auch im nächsten Winter so bleiben?
Das wird sicher so bleiben, Slalom wird meine Hauptdisziplin bleiben, der Riesentorlauf wird aber auch seinen Stellenwert haben, weil ich gerade im letzten Winter gesehen habe, dass ich schnell sein kann. Dann und wann werde ich auch einen Super-G fahren, um gewissen Bewegungsabläufe aus dem Speedbereich zu erfahren.

Wie lange geben Sie sich selbst Zeit, um in den Weltcup aufzusteigen?
Jetzt gilt es vorerst, sich im Europacup zu etablieren, spätestens in der nächsten Saison rechne ich mit den ersten Weltcupeinsätzen. Man kann allerdings nicht immer davon ausgehen, dass jeder Schritt gleich klappt, aber mit 22 oder 23 Jahren sollte man sich schon deutlich bemerkbar gemacht haben. Ich denke, dass ich vor allem im Kopf arbeiten muss, um in die Spitze zu fahren, den schnellen Schwung habe ich – rein skitechnisch – drauf.

Was ist, wenn Sie mit – z. B. 25 Jahren, den Sprung nach oben nicht geschafft haben?
Ich bin optimistisch, habe mich damit noch nicht auseinander gesetzt, das werde ich dann tun, wenn der Fall wirklich eintreffen sollte.

Welche Sportart hätten Sie betrieben, wenn es nicht Skirennsport geworden wäre?
Bis zum Alter von 14 Jahren habe ich auch Fußball gespielt, dann habe ich mich dann für Skisport entschieden. Beim Fußball hätte ich vielleicht – wie mein Bruder Johannes, der beim FC Dornbirn in der Westliga spielt – auch dieses Niveau erreichen können.

Quelle: Sportservice-V

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg Sport
  • "Im Europacup etablieren, dann in den Weltcup aufsteigen"