Das haben zwischenmenschliche Beziehungen so an sich. Doch die Brückenbauerinnen, die seit kurzem für den Verein okay. zusammen leben tätig sind, versuchen eben diese zu festigen. Migrantinnen mit guten Kenntnissen der Kulturen sowie der deutschen Sprache und einer für Vorarlberg relevanten Migrantensprache im Einsatz für die Integration. Ihr unschätzbares Potenzial soll vorderhand vor allem im Bereich der kindlichen Sprachförderung genützt werden. Und da speziell in der Elternarbeit.
Wertschätzung
Das Projekt ist noch jung. Vor gut einem Jahr hat Elizabet Hintner damit begonnen. Die gebürtige Türkin lebt seit 34 Jahren in Vorarlberg und war lange in der Jugendarbeit tätig. Von daher weiß sie nur zu gut, wie schwer sich junge Migranten mit dem Leben zwischen Moderne und Tradition tun. Auch vor dem Hintergrund, dass ihnen ihre Eltern kaum oder gar nicht helfen können. Deshalb setzt die Arbeit der mittlerweile 16 Brückenbauerinnen genau dort an. In einem ersten Schritt wird das neue Programm Kinder- und Spielgruppen sowie Kindergärten und Volksschulen angeboten. Die Nachfrage ist schon jetzt enorm.
Elizabet Hintner koordiniert und fungiert auch selbst als Dolmetscherin bei Elternabenden.
Genaue Informationen
Doch keine Veranstaltung ohne ausführliches Vorgespräch. Wir bereden den Ablauf ganz genau, denn die Eltern ausländischer Herkunft sollen sich ja angesprochen fühlen , erklärt Hintner. Da brauchteszuweilensogarnoch den freundlichen, aber klaren Hinweis, die Einladung doch zweisprachig zu formulieren. Der Erfolg solcher einfacher Maßnahmen lässt sich indes im wahrsten Sinne des Wortes sehen. Bis jetzt sind immer alle Eltern gekommen , berichtet Elizabet Hintner stolz. Was selbst die Kindergartenpädagoginnen überraschte. Aber die Mutter eines 13-jährigen Sohnes weiß: Das Eingehen auf ihre Bedürfnisse empfinden Migranten als besondere Wertschätzung.
Dabei ist das nur ein Aspekt. Wenn sich Mütter und Väter ausdrücken, ihre Anliegen artikulieren können, und sei es nur über einen Dolmetscher, lässt sich viel an Vorurteilen ab- und noch mehr an gegenseitigem Verständnis aufbauen , hat Hintner erfahren. Das bestätigen auch die positiven Rückmeldungen. Die Eltern werden jetzt stärker in den Kindergartenalltag eingebunden , freut sich die engagierte Brückenbauerin. Aber sie möchten sich auch persönlich mehr einbringen, wünschen sich Informationen darüber, was sie für ihre Kinder in Sachen Sprachförderung zusätzlich tun können. Das Rädchen läuft , registriert Elizabet Hintner zufrieden. Denn inzwischen interessieren sich bereits andere Einrichtungen für das Angebot. Bis im Herbst will okay. zusammen leben ein solches flächendeckend für Kindergärten und Volksschulen parat haben.
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