"Idomeneo" ohne Zwischenfälle
Die Oper war im September aus Furcht vor islamistischer Gewalt abgesetzt worden. Hintergrund ist die Inszenierung, in der am Ende die geköpften Häupter von Mohammed und anderer Religionsstifter gezeigt werden. Die Wiederaufführung ging ohne Zwischenfälle über die Bühne.
Nur vereinzelt riefen Zuschauer Aufhören bei der Schlussszene, in der die abgeschlagenen Köpfe von Jesus, Mohammed und Buddha präsentiert werden. Das Bild hatte im September die Intendantin Kirsten Harms auf Raten der Sicherheitsbehörden veranlasst, die Produktion aus Furcht vor islamistischen Anfeindungen abzusetzen. Diese Entscheidung hatte heftige Kritik ausgelöst. Eine neuerliche Sicherheitsanalyse kam nun zu dem Schluss, eine konkrete Gefährdung bestehe nicht. Das Vorgehen des Opernhauses war auf Kritik gestoßen. Bundeskanzlerin Merkel hatte von vorauseilender Selbstzensur gesprochen.
Zur Wiederaufführung unter starken Sicherheitsvorkehrungen waren unter anderem der deutsche Bundestagspräsident Lammert und Innenminister Schäuble sowie Vertreter islamischer Verbände gekommen. Berlins Regierender Bürgermeister Wowereit sprach von einer politischen Demonstration für die Kunstfreiheit. Wegen der Sicherheitsvorkehrungen und dem großen Medienaufgebot musste die Vorstellung um etwa eine halbe Stunde verschoben werden.
Wowereit sagte weiters, es sei falsch gewesen, die Oper abzusetzen. Nun sei es richtig, über das Stück zu diskutieren statt über eine eventuelle Gefahrenlage. Die Integrationsbeauftragte der deutschen Regierung, Böhmer, sagte, sie nehme teil, um ein Zeichen zu setzen für die Freiheit der Werte und die Toleranz der Kultur.
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