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Identitäre - Kulturminister Ostermayr: kein Verständnis für "Verhetzer"

Identitäre - "Keine Akzeptanz" beim Kulturminister
Identitäre - "Keine Akzeptanz" beim Kulturminister ©APA
Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) hat scharf auf die jüngste Aktion der "Identitären Bewegung" reagiert. Er wünsche sich einen Schulterschluss aller Parteien gegen "Verhetzter und Spalter der Gesellschaft"

Ostermayer sprach von einer “Provokation einer rechtsradikalen Gruppe” und betonte per Aussendung: “Es kann und darf kein Verständnis und keine Akzeptanz für diese Aktionen geben.” Er wünscht sich einen “Schulterschluss” aller Parteien gegen “Verhetzer und Spalter der Gesellschaft”.

“Wer jetzt nicht aufsteht, macht sich schuldig”

“Was mit der Besetzung von Theaterbühnen beginnt, endet allzu oft in Gewalt gegen jene, denen unser Schutz zu gewähren ist”, sagte Ostermayer und forderte “ein klares Bekenntnis und deutliche Worte aller österreichischen Parteien” zu einem demokratischen Diskurs. Denn Aktionen jene der Identitären seien Angriffe auf die Freiheit der Kunst und damit undemokratisch. “Wer jetzt nicht aufsteht und sich gegen diese Vorfälle ausspricht, wer nicht klar macht, dass es dafür in Österreich kein Verständnis gibt, der macht sich schuldig”, trat Ostermayer für einen “Schulterschluss der anständigen, demokratischen und humanistischen Kräfte unseres Landes gegen die Verhetzer und Spalter der Gesellschaft” ein.

Rechtsextreme protestieren erneut gegen Jelinek-Stück

Die rechtsextreme “Identitäre Bewegung” hatte am Mittwoch erneut gegen eine Aufführung der “Schutzbefohlenen” von Elfriede Jelinek protestiert. Dieses Mal kletterten sie auf das Dach des Burgtheaters, enthüllten dort ein Transparent mit der Aufschrift “Heuchler” und warfen Flugblätter ab.

Den Ehrenschutz über die Aufführung hatte laut Burgtheater Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) übernommen. Von den “Identitären” wurde sie auf deren Homepage dafür angegriffen, weil “illegale Einwanderer von Politikern wie Doris Bures hofiert werden”. Als Aufhänger für die Aktion benutzten die Rechtsextremen, die seit langem gegen einen “Bevölkerungsaustausch” kämpfen, die zuletzt bekannt gewordene brutale Vergewaltigung einer jungen Frau durch drei Asylwerber am Wiener Praterstern.

Burgtheater: Raus aus unserem Haus, raus aus Europa

Die Reaktion des Hauses am Wiener Ring ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten – auf Facebook verurteilte man das Vorgehen der “Identitären” scharf:

burgtheater
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Identitäre stürmen Bühne des Audimax

Vor rund zwei Wochen hatten “Identitäre” das Audimax der Uni Wien gestürmt, als dort Jelineks Stück aufgeführt wurde. Auch dort wurde per Transparent über “Heuchler” geschimpft, es kam zu tumultartigen Szenen, als Besucher versuchten, die Eindringlinge von der Bühne zu drängen. Die Polizei stellte ihre Ermittlungen wegen Störung einer Versammlung in der Folge ein, ermittelte aber noch wegen Körperverletzung gegen Unbekannt. (red/APA)

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