1907 wurde der zweite Sonntag im Mai in West Virginia und Philadelphia als allgemeiner Ehrentag für alle Mütter gefeiert. 1908 beteiligten sich bereits 45 US-Bundesstaaten.
1912 erhob ihn die Methodistische Kirche zum kirchlichen Feiertag, und 1914 erklärte der amerikanische Kongress den Muttertag zum Staatsfeiertag. In Deutschland wurde er erstmals 1923 begangen, aber erst 1933 von den Nationalsozialisten offiziell als Festtag auf den zweiten Maisonntag gelegt.
Zuvor gab es aber bereits in England eine uralte Tradition, am dritten Sonntag vor Ostern (Laetare) seine Mutter zu besuchen und zu beschenken. Heinrich III. von England hatte im 13. Jahrhundert diesen Mothering Day ursprünglich ausgerufen, um der Mutter Kirche zu danken. Das Volk deutete ihn allerdings um und ließ es zur Tradition werden, dass die erwachsenen Kinder am Mothering Day ihre Mutter besuchten und mit einem Simmel Cake (Semmelbrösel-Kuchen) ehrten.
Der Mittfastensonntag Laetare war auch in Thüringen allgemeiner Besuchstag mit großzügiger Bewirtung von Verwandten. Ähnliche Traditionen sind aus der Champagne und aus Wallonien bekannt.
In Deutschland gehörte der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber in den 20er Jahren zu den Verfechtern des Muttertags. Mit der Idealisierung der Mutterschaft als dem natürlichen Beruf der Frau wollten gesellschaftliche Gruppen aber auch der Berufstätigkeit von Frauen und Emanzipationsbestrebungen entgegentreten. Schon vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten sind in Deutschland deutlich nationalistische Züge im Muttertags-Schrifttum auszumachen, schreibt der Brockhaus.
Später, als die Frauen die Kriegstrümmer weggeräumt hatten, beteiligten sich die Blumenhändler am 1950 gegründeten Müttergenesungswerk von Elly Heuss-Knapp. Sie verkauften in ihren Geschäften die Papierherzchen, und das Müttergenesungswerk warb für den Kauf von Blumen.
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