"Ich wollte nicht mehr!"

Beine wie Zahnstocher, extrem trockene Haut, operiertes Gesicht und blutunterlaufene Augen. Der Anblick von Richard Lugners Freundin Anastasia Sokol ist wahrlich alarmierend. Während des Interviews klammert sie sich an ein Glas lauwarmes Leitungswasser und hat offensichtlich Mühe, ihre müden Katzenaugen offen zu halten.

Seitenblicke: Frau Sokol, Ihre dünnen Beinchen sprechen Bände. Wie geht es Ihnen?

Anastasia “Katzi” Sokol: Na ja, im Moment geht?s ein wenig besser, weil der Frühling da ist und Richard mir gerade ein Auto gekauft hat.

Wie fühlen Sie sich denn sonst?

Ich bin noch immer ausgelaugt vom Opernball, das war so aufwendig. Aber irgendwie war?s auch gut, weil so hatte ich keine Zeit zum Nachdenken.

Angenommen, Sie hätten nachgedacht …

Oh Gott, lieber nicht. Denn fang ich an zu denken, wälz ich mich in der Nacht hin und her. Ich komme mit dem medialen Druck einfach nicht zurecht, das sieht man ja. Ich zuck aus, und dann schlaf ich einfach viel. Das macht mich traurig. Seit ich mit dem Richard zusammen bin, hab ich erst gelernt, selbstdiszipliniert zu sein. Ich arbeite sehr hart an mir und beherrsche mich.

Beherrschen, inwiefern?

Es gab eine Zeit, da wollte ich gar nicht mehr aufstehen. Da hatte mein Leben gar keinen Sinn. Ich hab gedacht: Wer braucht mich überhaupt noch? So bin ich in eine Essstörung geschlittert.

Sie sprechen von Ihrer Magersucht?

Nicht nur. Irgendwann hatte ich so viel Hunger, dass ich alles in mich reingefressen hab ? und dann wollte ich alles wieder rausbringen. Aber das geht bei mir nicht so einfach, weil das Brechen bei mir eine stundenlage Prozedur ist. Gezittert hab ich am ganzen Körper. Ich kotze nur, wenn es mir wirklich bis zum Hals steht. Das passiert mir jetzt aber nicht mehr oft, so wie gestern eben. Ich hab mich dabei nämlich so verletzt, dass ich jetzt noch Schmerzen habe.

Wie darf man sich das vorstellen?

Na ja, ich hab mich vollgefuttert und mir dann Sachen in den Mund gestopft, wie einen Löffel, damit ich einen Brechreiz kriege. Mein Arzt hat mich letztens gefragt, ob ich eine Gastroskopie hinter mir habe und wollte schon den Namen des Arztes wissen, weil ich im Schlund so tief verletzt bin.

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Meinen Sie nicht, dass es Zeit für eine Therapie wäre?

Nein, ich mache gar nichts. Denn ich kenne viele, bei denen eine Therapie nichts geholfen hat. Ich weiß schon, was ich mache. Und so lang ich selber nicht bereit dazu bin, wird das alles nichts bringen.

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Als damals herauskam, dass ein Bordell mit Ihren Fotos wirbt …

Das war der tiefste Punkt in meinem Leben. Wissen Sie, ich kann meine Gefühle nur sehr schwer zeigen, weine nie und bin eher stumpf, still und ausdruckslos. Damals, als ich die Bilder gemacht habe, wusste ich schon, dass das für das Etablissement ist. Aber als junges Mädchen denkt man einfach nicht nach.

Und dann haben Sie den Herrn Lugner kennengelernt?

Ich wollt unbedingt nach Wien, hab mich gefreut, einfach in der Stadt zu sein. Aufgrund des Altersunterschieds hab ich nicht mal dran gedacht, ihn aufzureißen. Aber ich wollte einfach in Retz und bei meinen Mitschülern mit ihm angeben.

Würden Ihre Mitschüler Sie denn jetzt noch wiedererkennen?

Sie meinen wegen meiner Beauty-Ops? Schauen Sie, ich hab mir nur meinen Busen mit 17 und meine Nase und meine Lippen machen lassen. Jetzt kommen nur noch die Ohrläppchen dran. Weil die hab ich mir mit einem Ohrring ausgerissen. Ich habe es damals gar nicht bemerkt, hätte Richard mich nicht von hinten gefragt, ob ich meine Tage bekommen habe, weil der Teppich blutig war und ich nackig vor ihm gestanden bin.

Apropos: Gibt?s noch Sex bei Ihnen?

Die Antwort auf diese Frage und ob “Katzi” sich mit Richard Lugner eine Hochzeit und Kinder vorstellen kann, lesen Sie jetzt im neuen Seitenlbicke Magazin (15/2011)!

(seitenblicke.at/Foto: )