"Ich will David Paroli bieten"

VN: Am 6. März beginnt in Melbourne die zweite Saison in der Formel 1 für dich – gibt es Unterschiede zum Premierenjahr?
Klien: “Im letzten Jahr war alles total neu, diesmal ist es etwas einfacher. Ich kenne die Strecken, habe 18 Rennen auf dem Tacho, viele Testkilometer absolviert und bin mit dem Auto besser vereint. Das Team hat sich zwar von Jaguar in Red Bull verwandelt und ist halbösterreichisch geworden, aber diese Leute kenne ich alle schon länger.”

VN: Die Konstrukteurs-Crew um Chefdesigner Rob Taylor scheint einen guten Job gemacht zu haben. Der RBR01 war bei den Tests schnell und zuverlässig.
Klien: “Wenn man bedenkt, dass diese Leute während der Phase der Teamübernahme nicht so richtig wussten, wie es weitergeht, haben sie sicherlich einen tadellosen Job gemacht. Das Auto hat vom Fahrverhalten her auf jeden Fall einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das letztjährige Auto hatte hinten wenig Grip, war beim Anbremsen sehr nervös. Das ist jetzt viel besser.”

VN: Glaubst du, dass du mit Red-Bull-Teamkollege David Coulthard mithalten kannst?
Klien: “Ich will David Paroli bieten, auf seinem Level fahren. Bei den Tests habe ich gesehen, dass ich auf eine Runde gut mithalten kann, schon fast auf demselben Niveau bin. Aber über eine Renndistanz hat er sicherlich durch seine immense Erfahrung noch Vorteile. Er ist ein richtiger „Racer“. Wenn er noch elf WMPunkte einheimst, ist er der viertbeste Pilot aller Zeiten. David hat ein falsches Image, er wird total unterschätzt.”

VN: Was ist eigentlich dein Rezept, dass du mit so viel Druck so gut umgehen kannst?
Klien: “Du darfst dich einfach nicht von außen beeinflussen lassen, musst dich voll und ganz auf deine eigenen Aufgaben konzentrieren und jene Dinge tun, die du selber beeinflussen kannst.”

VN: Wer wird Weltmeister?
Klien: “Michael Schumacher oder einer der beiden Renault-Piloten.”