"Ich werde meinen Rücktritt anbieten"

Vol: Die SPÖ Hörbranz ist von 18,31 auf 7,92 Prozent abgestürzt und damit mehr als halbiert worden. Woran ist es gelegen?
Lukas Fink: Ich denke, dass wir die Rechnung dafür bezahlen müssen, was über dem Arlberg gemacht wird. Das ist nun einmal der aktuelle Trend, dem können wir uns nicht widersetzen. Ich denke, unser Programm war vernünftig, wir haben niemanden persönlich angegriffen, aber wir müssen offensichtlich die Suppe der anderen auslöffeln.
Vol: Apropos persönliche Angriffe: Bei der heftig diskutierten Causa um Asbest-Rohre hatte man mithin das Gefühl, dass es tief ins Persönliche ging.
Lukas Fink: Ich kann mich nicht erinnern, dass ich irgendjemanden beleidigt habe, sondern sachlich und fachlich argumentiert habe. Ich bin ein Techniker und wenn man als Techniker eine Meinung hat, möchte man die auch rüber bringen. Das war kein verbaler Angriff.
Vol: Du hast in der Direktwahl 10,83 Prozent erreicht. Dieser Wert liegt noch unter dem Ergebnis von Reinhold Galehr bei der letzten Bürgermeisterwahl. Wie lässt sich das erklären?
Lukas Fink: Reinhold Galehr musste sich nicht mit dem BZÖ und den Grünen auseinandersetzen. Ich nehme an, dass uns die Grünen, aber auch Christoph Hagen, viele Stimmen gekostet haben. Man muss auch bedenken, dass bei der letzten Wahl gerade die Spaltung des dritten Lagers im Gange war. Manche Bürgerliche, die deswegen angefressen waren, haben damals vielleicht uns gewählt.
Vol: Wirst du persönliche Konsequenzen ziehen?
Lukas Fink: Wir treffen uns heute Abend und ich werde ganz sicher meine Position zur Verfügung stellen. Wenn es von der Orts-SPÖ gewünscht wird, räume ich ohne Kommentar meinen Sessel. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit persönlich bei allen bedanken, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben.
Vol: Wird die SPÖ eine Wahlempfehlung für die Stichwahl aussprechen?
Lukas Fink: Das kann ich noch nicht sagen. Wir werden das erst intern diskutieren und dann der Öffentlichkeit bekannt geben. Wir sind keine “one man show”.
Vol: Die ÖVP hat die absolute Mehrheit verloren und kann damit aus eigener Kraft keine Beschlüsse mehr fassen. Wird deine Liste mit der ÖVP zusammenarbeiten?
Lukas Fink: Rein von der Mathematik her werden das eher die Grünen machen, weil sie in Mandanten eher dazu in der Lage sind. Außerdem gibt es Reibungspunkte zwischen mir und Karl Hehle. Es war zwar immer “fair play”, aber so wie ich die ÖVP einschätze wird sie eher den Weg des geringsten Widerstands gehen und der führt über die Grünen.
Andreas Boschi
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