Haben sich so manche Kandidaten vor fünf Monaten noch von den vielen Kameras irritieren lassen, scheinen sie heute ohne deren Präsenz gar nicht mehr so richtig glücklich sein zu können. So auch die 16-jährige Nadine Beiler, die ihre Antworten im Gespräch mit der APA professionell abspult. Lebendig wird die Tirolerin erst, als plötzlich zwanzig 13-jährige Mädchen auf den jungen Starmaniac zustürmen und ihre Fotohandys zücken.
Man könnte glauben, die deutsche Boyband Tokio Hotel säße da im Cafe des ORF Zentrums. Kreischend und zappelnd warten die jungen Kremserinnen auf ihre Autogramme, schießen Fotos und buchstabieren Nadine ihre Vornamen. Aber auch das scheint die Schülerin, die als einzige weibliche Teilnehmerin noch in der Show ist, nicht mehr aus der Ruhe zu bringen. Kaum sind die Fans weg, lässt sie ihre Mundwinkel wieder sinken.
Gut gehe es ihr dennoch. Aufgeregt sei sie vor der morgigen Show (20.15 Uhr, ORF 1) auch nicht mehr als sonst, obwohl sie jetzt mit nur mehr vier Kollegen auf das Finale zusteuert. Konkurrenzdenken kennt Nadine nicht. Ob sie nun gewinnt oder nicht, die junge Frau mit der facettenreichen Soulstimme dürfte trotzdem für genügend Aufmerksamkeit gesorgt haben, sodass sie nicht leer ausgehen wird. Nicht selten erreichte sie mit ihren Performances das höchste Saalvoting, das so genannte Friendshipticket, das einen der beiden ausgeschiedenen Kandidaten wieder in die Show zurück holt, hat sie ebenfalls noch nie gebraucht.
Während zu Beginn der dritten Staffel von Starmania noch zu lesen war, dass sich das Nesthäkchen ein wenig unsicher fühlt so fern der Tiroler Heimat, ist die junge Frau mittlerweile selbstbewusster. Allein die Medienberichte machen sie ab und zu unglücklich: Wenn ein Scheiß drinnen steht, rege ich mich brutal auf, so Nadine, der sowohl Alkoholexzesse als auch Depressionen nachgesagt wurden. Hier bleibe ihr nichts anderes übrig, als auf die Fans zu vertrauen: Die Leute wissen eh, dass sie nicht alles glauben können. Ich selbst lese die Klatschspalten nur zur Unterhaltung, aber ich würde mich da nie reinsteigern.
Dass es eine Belastung sein könnte, dass die Starmania-Gruppe jeden Freitag ein Mitglied verliert, spürt sie gar nicht. Es fällt nicht so auf, weil sowieso immer alle zwölf da sind wegen der Gruppensongs. Auch werde nach der Show gemeinsam gefeiert, allerdings fühlt sich Nadine dabei nicht immer wohl. Wenn ich mit einem Bier in der Hand fotografiert werde, stehe ich gleich wieder als Alkoholikerin da, sagt sie genervt. Dabei sei sie ja immerhin schon sechzehn, da ist es normal, dass man auch mal mit einem Bier anstößt. Auf der Aftershowparty im Moulin Rouge bewege sie sich aus diesem Grund auch sehr bewusst. Ich muss ordentlich aufpassen.
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