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"Ich brenne, wir alle brennen"

Im Derby gegen die Austria (Samstag, 15.15 Uhr) will Altach-Stürmer Harald Unverdorben das Rad der Zeit zurückdrehen.

Fast vier Jahre (19. Mai 2006) ist es her, dass Harald Unverdorben die Altacher in die Bundesliga schoss – mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg im Derby gegen Austria Lustenau. Am Samstag will der 29-jährige Stürmer erneut zuschlagen und verspricht: “Ich brenne, wir alle brennen!“

Ist der 19. Mai 2006 noch etwas Besonderes für Sie?
Harald Unverdorben:
Der Tag auf alle Fälle. Es war ja nicht nur für mich persönlich ein großer Tag, sondern auch in der Vereinsgeschichte von Altach ein großer Tag. Aber damals war die Situation eine besondere. In dieser Saison sind wird davon noch weit entfernt.

Was unterscheidet die damalige Altacher Mannschaft von der heutigen?
Unverdorben:
Damals hat uns doch keiner den Aufstieg zugetraut. So haben wir im Endeffekt alle Experten Lügen gestraft. Aber ehrlich. Wir hatten kaum gestandene Spieler in den eigenen Reihen. Das ist heute sicherlich anders. Auch wenn einige junge dabei sind, wir alle haben eine gewisse Routine. Und Altach wird in der Liga ernst genommen. Klar, denn einen Bundesliga-Absteiger unterschätzt niemand.

Und was unterscheidet den Fußballer Unverdorben von damals?
Unverdorben:
Nicht leicht zu beantworten. Auf alle Fälle bin ich älter geworden, das kann ich nicht leugnen. Aber auch mein Spiel ist reifer geworden. Heute bin ich vor dem gegnerischen Tor sicherlich ruhiger wie damals.

Haben sich für Sie all Ihre Erwartungen als Fußballer seit dem Aufstieg erfüllt?
Unverdorben:
Natürlich weiß ich, dass viel mehr möglich gewesen wäre. Allerdings haben mich auch immer wieder Verletzungen zurückgeworfen. Persönlich weiß ich, dass ich das Zeug habe, um Bundesliga zu spielen. Deshalb bin ich ja wieder nach Altach zurückgekehrt. Hier kann ich es noch einmal schaffen.

Sie sind im Winter vom FC Lustenau nach Altach gewechselt. Bislang haben Sie aber noch nie 90 Minuten durchgespielt. In sieben Spielen haben Sie einen Treffer erzielt – zufrieden mit der Situation?
Unverdorben:
Sagen wir so: Als Fußballer will man immer spielen, deshalb kann ich nicht zufrieden sein. Aber ich bin auch nicht wirklich unzufrieden. Ich habe bei meinem Wechsel ja gewusst, dass mich in Altach größerer interner Konkurrenzkampf erwartet. Diesen Kampf wollte ich annehmen. Deshalb akzeptiere ich auch, wenn sich der Trainer für einen anderen Spieler entscheidet. Aber klar ist natürlich auch: Ich will spielen.

Zuletzt beim Sieg in St. Pölten sind Sie eingewechselt worden und haben den zweiten Treffer vorbereitet. Wie wichtig war dieser Auswärtserfolg für die Mannschaft?
Unverdorben:
Dazu muss ich ein wenig ausholen. Nach den zwei Niederlagen gegen die Admira und Austria Amateure haben wir gemerkt, dass es nicht von selbst geht. Vielleicht ist es in den ersten sechs Runden in der Rückrunde für uns zu locker gelaufen. Mit dem Sieg in St. Pölten sind wir jetzt wieder voll dabei. Zumal die Ergebnisse am Abend davor für uns echtes Geschenk waren. Nun haben wir alle überrissen, dass wir es schaffen können, wenn wir etwas dafür tun. In uns brennt es. Diese Chance, die wir nun haben, wollen wir nützen, egal ob am Samstag im Derby oder in den Spielen danach.

Was wird am Samstag gegen die Austria ausschlaggebend für Sieg oder Niederlage sein?
Unverdorben:
Ich denke, dass wir die Partie für uns entscheiden – wenn wir unsere Hausaufgaben machen. Altach hat den stärkeren Kader und im Moment den besseren Lauf. Die Austria ist angeschlagen, das kann entscheidend sein. Die Voraussetzungen sprechen klar für uns, auch weil wir als Mannschaft stärker sind.

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