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IBM schon tief in der Zukunft

Schwarzach - In vielen Bereichen hat IBM bereits seine Hände (maßgeblich) im Spiel, und doch ist dies derzeit nur ein Bruchteil der vom IT-Riesen gesetzten Aktivitäten.

Ob in Österreich die Einführung der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) auf ihre Machbarkeit geprüft wird, ob die Uniqa Versicherung mit ihrem Projekt „pay as you drive“ Wenigfahrern zu reduzierten Kfz-Prämien verhelfen will, oder ob die neueste Sony-Spielekonsole mit noch nie da gewesener Bildauflösung besticht: In allen drei Fällen hat(te) IBM seine Hände (maßgeblich) im Spiel, und doch ist dies nur ein Bruchteil der vom IT-Riesen gesetzten Aktivitäten.

Darauf wiesen der seit Jänner amtierende IBM Österreich-Generaldirektor DI Leo Steiner und IBM Vorarlberg-Chef Ferdinand Galehr hin. Steiner, der die letzten 10 von insgesamt 29 IBM-Jahren in Führungsverantwortung im Ausland verbracht hatte, erläuterte, dass das Kerngeschäft von IBM Österreich – Hard- /Software, Dienstleistung sowie Outsourcing – nach wie vor über 50 Prozent des Umsatzes verkörpert. Zweitwichtigster Geschäftsbereich ist das Business Consulting, in dessen Rahmen IBM Kunden hinsichtlich Verbesserung und Optimierung von Geschäftsmodellen und Prozessen berät und dazu – in der Analyse- wie in der Konzept- und Umsetzungsphase – teils sehr tief in die dortigen Abläufe einsteigt. Drittes und jüngstes Geschäftsfeld sind so genannte „global engineering solutions“. Steiner dazu: „Bei IBM selbst ist eine gigantische Forschungs- und Entwicklungskompetenz zu Hause, mit 3000 Patentanmeldungen pro Jahr sind wir Spitzenreiter der IT-Branche. Also lag’s fast nahe, dass wir Kunden unser Knowhow bzw. unsere F+E-Spezialisten zugänglich machen, dass z. B. an einem Kundenprojekt IBM-Forscher gemeinsam mit den Kollegen des Auftraggebers arbeiten“, verdeutlichte er die Funktionsweise dieser IBM-Dienstleistung.

TU Graz-Absolvent Steiner, der zuletzt für die IBM-Area „Northeast Europe“ verantwortlich war (womit im Konzernjargon Österreich, Schweiz, Zentral- und Osteuropa, Mittelosten und Afrika, aber auch Deutschland, Skandinavien und Großbritannien gemeint sind), deutete im „VN“-Gespräch an, wie breit die teils aktuellen (noch geheimen) und künftigen Aktivitäten abgesteckt sind. So werden mit der Autobranche Komponenten der nächsten Kfz-Generation entwickelt (z. B. „intelligentere“ Licht- und Sicherheitslösungen), mit der Logistikbranche arbeitet man z. B. an „Warenverfolgungskonzepten“, mit denen man etwa von Lauterach aus auf Knopfdruck feststellt, ob in Lebensmittel-Containern einer Seefracht die Solltemperatur unter- oder überschritten wurde. An anspruchsvollsten medizinischen Aufgabenstellungen tüfteln IBM-Kapazitäten ebenso wie an der Elektronifizierung künftiger Auto-Generationen, und ein geradezu unerschöpfliches Betätigungsfeld eröffnet sich den Forschern im Umgang mit den immer knapper werdenden Energie- und Umweltressourcen. „Hier geht es um die Verbrauchernähe unserer technischen Lösungen. Je bewusster ein Konzept die Kosten macht, umso bewusster passiert z. B. der Verbrauch von Ressourcen, etwa wenn er selbst jeden Monat den Stromzähler ablesen muss“, verwies Galehr auf ein erfolgreiches Projekt von IBM mit der italienischen ENEL.

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