IAW Special „Education“: Schule als Talentschmiede?
Mit dabei waren Leonie Dreher (Pädagogische Hochschule Vorarlberg), Christian Beer (Heron Innovations Factory), Richard Dür (illwerke vkw), Jürgen Jussel (Rhomberg Gruppe) und Tristan Horx (Trend und Zukunftsforscher).
Individuelle Förderung
In einem Punkt waren sich alle Gäste der Podiumsdiskussion einig: Die Schule muss sich mehr in Richtung einer Talentschmiede entwickeln und die Schülerinnen und Schüler besser auf die Arbeitswelt vorbereiten. Christian Beer sprach sich beispielsweise dafür aus, dass jeder Lehrling, der in den Betrieb kommt, bereits eine Talente-Analyse hinter sich haben sollte: „Das Unternehmen sollte das Talent nur noch fördern müssen.“
Die Zukunft der Lehrerinnen und Lehrer liegt in der Vermittlung von Skills
Zukunftsforscher Tristan Horx nannte die USA als Vorbild, wo individuelle Talente-Förderung bereits seit Langem im Mittelpunkt der Ausbildung steht. Obwohl er zugleich nicht alles an diesem System gutheißt. Für ihn geht es in Zukunft auch nicht nur um die Ausbildung von Nachwuchskräften für den Arbeitsmarkt, sondern vor allem auch um die Vermittlung von Live-Skills. Also Fähigkeiten, die generell für das spätere Leben hilfreich sind: „Zum Beispiel Steuern zahlen“, so Horx. Die Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer sieht er in Zukunft fast schon mehr in Richtung Coaching.
Und auch Leonie Dreher, die sich in Vorarlberg stark für die Schulentwicklung einsetzt, sieht hier einen Ansatzpunkt. Laut ihren Angaben haben bereits Kinder in der Volksschule ein Smartphone und somit „das Wissen der Welt in der Tasche“. Es geht also nicht mehr um die reine Wissensvermittlung, sondern mehr um Fragen wie: Wie komme ich an Informationen? Wie bewerte ich sie? Wie verknüpfe ich sie? Und wie präsentiere ich sie?
Wie Schule in Vorarlberg in Zukunft aussehen könnte
Wie kann ein solcher Umbruch im Schul-System erreicht werden? Jürgen Jussel fand dafür klare Worte und forderte eine starke Dezentralisierung des Bildungswesens. Er sprach sich für ein unabhängiges Bildungssystem in Vorarlberg aus – um sich zu trauen, Dinge auszuprobieren und etwas anders zu machen. Dafür schlug er eine 3-jährige Testphase vor, in der unabhängig an verschiedenen Zielen gearbeitet werden könnte, um anschließend zu überprüfen, was erreicht werden konnte.
Laut Richard Dür gibt es in Vorarlberg unter den Lehrerinnen und Lehrern bereits viele Einzelkämpfer, die etwas vorantreiben möchten. Diese sollten weiterhin darin bestärkt werden, neue Wege zu gehen. Man muss laut Dür nicht alles neu erfinden, denn es gebe bereits tolle Projekte, wie zum Beispiel die First Lego League, die Talente fächerübergreifend fördere. Daran solle man sich orientieren.
Politik muss Signale setzen
Laut Leonie Dreher trauen sich Lehrerinnen und Lehrer oft nicht, solche Ansätze zu verfolgen. Hier wünscht sie sich einen stärkeren politischen Rückhalt und stärkere Signale aus der Bildungsdirektion, um neue Ideen und Konzepte innerhalb des Rahmenlehrplans umzusetzen.
IAW Session "Education"
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