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IAEO: Berichte über Atomsprengköpfe

Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) untersuchen zurzeit Berichte von Geheimdiensten, wonach der Iran an der Entwicklung von atomaren Sprengköpfen arbeitet. Pressestimmen

Führende Beamte aus der Umgebung der IAEO sagten dazu am Montagabend in Wien, man habe Informationen aus mehreren Quellen zu diesen Vorwürfen. Bisher habe man aber „noch keine Anhaltspunkte gefunden“, dass die Informationen zuträfen.

Den Angaben zufolge will das iranische Militär die Shahab-3-Rakete mit einer Reichweite von 2000 Kilometern mit Sprengköpfen ausrüsten, die atomar bestückt werden könnten. „Dies wäre sicher ein schlagender Beweis (smoking gun) dafür, dass das iranische Atomprogramm nicht ausschließlich friedlicher Natur ist“, hieß es dazu aus IAEO-nahen Kreisen: „Wir müssen das verifizieren, haben aber bisher noch nichts gefunden.“

Iran hat in den vergangenen Jahren immer wieder beteuert, ausschließlich friedliche Absichten bei seiner Atomforschung zu verfolgen. Dies wird jedoch von großen Teilen der Internationalen Gemeinschaft bezweifelt.

Beratungen fortgesetzt

Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO bzw. IAEA) hat am Dienstag in Wien die regulären Beratungen im Rahmen seiner März-Session fortgesetzt. Wie schon Generaldirektor Mohamed ElBaradei am Montag angekündigt hatte, wird das Thema Iran wohl frühestens am heutigen Dienstagnachmittag offiziell in der Tagesordnung zur Sprache kommen.

Wichtiger Teil der Gespräche wird ein Bericht ElBaradeis sein, über den der Gouverneursrat dann befinden wird. Eine Möglichkeit ist die Weiterleitung des Dossiers an den UNO-Sicherheitsrat in New York.

Allerdings zeigte sich ElBaradei am Montag optimistisch, dass es doch noch zu einer Verhandlungslösung im Rahmen der EU-3 (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) mit Teheran kommen könnte. Basis einer solchen Lösung wäre eine Kooperation des Iran mit Russland in Bezug auf Forschung an und Produktion von Uran für zivile Atomtechnologie.

Laut Diplomaten dürfte eine Entscheidung des Gouverneursrates erst am morgigen Mittwoch anstehen.

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