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I: Rauchverbot sorgt für Zündstoff

In Italien will die Regierung Berlusconi jetzt den Rauchern an den Kragen. Am Montag tritt auf der Apennin-Halbinsel ein Anti-Rauchgesetz in Kraft, das bereits als das wohl strengste in ganz Europa gewertet wird.

Rauchen ist jetzt auch in allen öffentlichen Gebäuden, Büros, Bars, Restaurants, Discotheken und Hotels verboten, falls es dort keine völlig abgeriegelten Raucherzimmer gibt.

Wer doch zur Zigarette greift, muss mit Bußgeldern von mindestens 27 Euro rechnen. Falls vor Kindern oder Schwangeren geraucht wird, drohen bis zu 600 Euro Strafe. Das Gesetz von Gesundheitsminister Girolamo Sirchia ist vor allem deshalb umstritten, weil die Besitzer von Gaststätten und Lokalen dazu aufgefordert werden, die Polizei zu verständigen, falls sich jemand doch widerrechtlich eine Zigarette anzündet. Sonst drohen ihnen selbst Strafen von bis zu 2.200 Euro – oder im schlimmsten Fall sogar die Schließung des Lokals.

Viele Restaurant- und Pub-Besitzer haben derzeit die Befürchtung, dass ihnen demnächst die Kunden ausbleiben. Denn derzeit sind nur sechs Prozent aller öffentlichen Lokale mit abgetrennten Räumlichkeiten für das neue Gesetz gerüstet. Den anderen ist der Umbau zu teuer – oder aus Platzmangel gar unmöglich.

Bleibt abzuwarten, wie das Land der persönlichen Freiheiten auf das strenge Gesetz reagiert. Denn die Zigarette nach dem morgendlichen Espresso und dem abendlichen Grappa war Millionen Italienern bisher heilig.

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