Dabei verbrannte die Hypo viel Geld, so die Zeitung: 2007 verlor die Credit Management wegen der verfallenden US-Häuserpreise via Kanalinsel 210 Mio. Euro. Das Engagement in toxische Wertpapiere hatte sich zu diesem Zeitpunkt auf 842 Mio. Euro summiert. Hypo und Deutsche Bank schossen 2007 neuerlich 400 Mio. Euro in die Credit Management ein. 2008 ging die Talfahrt weiter, die Hypo musste laut Geschäftsbericht neuerlich 56 Mio. Euro abschreiben. Dazu kamen Verluste in Folge der Pleiten von Lehman Brothers und dreier isländischer Banken.
Die Aufsicht habe das Jersey-Abenteuer bereits einmal durchleuchtet, tappte aber teilweise im Dunkeln. Zu den ersten Tranchen der Jahre 2001 und 2004 hielt die Notenbank später fest: “Seitens der HBInt konnte den Prüfern keine Liste der Investoren – auch nicht der Erstzeichner – zur Verfügung gestellt werden, da laut Auskunft der Bank die Emission über die Deutsche Bank durchgeführt wurde.” Das seit 2005 gedrehte große Rad in Jersey war den Prüfern 2007 keine kritische Würdigung wert, heißt es im “Standard”.
Die Hypo verfügte mit der Credit Management jedenfalls über eine Art Eigenkapitalmaschine: Jeder Euro, der vom 49-Prozent-Partner kam, konnte im Konzern voll als Eigenkapital ausgewiesen werden. In Zahlen: Von ursprünglich 400 Mio. Euro Eigenkapital der Credit Management kamen 204 von der Hypo, die aber auch die 196 Millionen des Partners konsolidieren konnte.
Die intransparenten Geschäfte in Liechtenstein sind dagegen schon früher aufgefallen, wenn auch ohne Folgen, schreibt die Zeitung: Den Wirtschaftsprüfern von Ernst&Young etwa, die für die BayernLB 2007 die Due Diligence machten. Die Hypo Alpe Adria Bank Liechtenstein betreibe “On- und Offshore-Geschäft mit überwiegend ausländischen Kunden aus Ex-Jugoslawien, eine wesentliche Ertragsquelle bildeten gruppeninterne Geschäfte”. Welche, wusste man nicht, denn “Erklärung zu Umfang oder Art der gruppeninternen Geschäfte” oder “aktuelle Berichte” nach 2003 gab es nicht.
2005 hatte Wirtschaftsprüfer Deloitte Grund für Beanstandungen gefunden, besonders bei der Kreditvergabe für die Finanzierung von Grundeigentum in Kroatien: Erarbeitet wurden die von der Hypo in Österreich, die leitete das Geschäft weiter nach Liechtenstein und übernahm auch die Bonitätsprüfung, Sicherungsdokumente gebe es keine, schrieben die Prüfer. “Die Bank in Liechtenstein erfuhr aus Österreich, dass es üblich sei, Kredite mit hypothekarischer Deckung auszuzahlen – bevor die Sicherungsdokumente erstellt wurden. Dem können wir in Liechtenstein nicht zustimmen und haben daher eine Beanstandung angebracht.” Die Hypo Liechtenstein wurde, wie berichtet, 2008 verkauft, der Kauf wurde im Vorjahr rückgängig gemacht, nun wird die Bank liquidiert.
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