Die Bank hat laut Vorwurf der Justiz Ende 2008 abgestürzte Lehman-Anleihen “weit über Marktwert” verkauft, und statt eines Verlusts einen Gewinn von 3,026 Mio. Euro ausgewiesen. Der Deal wurde via überteuertem Ankauf einer Anleihe (“Aquarius”) der französischen BNP Paribas dargestellt, so die Zeitung. Zudem betreffen die Ermittlungen das irische Vehikel Augustus; dorthin haben Hypo und Fibeg kaputte Wertpapiere verkauft – um sie aus der Bilanz zu bekommen.
Zeugen bestätigen Vorwürfe in der Causa Hypo NÖ
Diese Vorwürfe werden durch Zeugeneinvernahmen gestützt, schreibt der “Standard”: Dabei habe ein Investmentbanker der Aurelius Capital Management (ACM), die im Sold der Hypo und der Fibeg stand, ausgesagt: “Wir vermuteten, dass die Hypo kein Lehman-Exposure in den Büchern zeigen wollte”. Sein ehemaliger Partner: “Die Abwicklung über Lessika sollte so aussehen, dass die Lehman Bonds von ihr gekauft werden, dann die Aquarius Anleihe von der BNP gekauft und an die Hypo weiterverkauft werden sollte.”
Die Geschäfte liefen über mehrere Ecken: 2008 gründeten die Aurelius-Leute bzw. ihre Liechtensteiner Stiftungen Mailin und Benita eine Investmentgesellschaft in Liechtenstein (Lessika), die mit der Hypo NÖ kooperierte.
Die Ermittlungen dauern an
Ende 2008 kam es dann zum inkriminierten Aquarius-Deal rund um die abgestürzten Lehman-Papiere. Laut einem vom “Standard” zitierten Zeugen suchte die französische BNP Paribas Liquidität, “wir verwiesen sie an die Hypo NÖ”. Die habe die BNP-Anleihe zeichnen wollen, der Deal habe aber nicht zeitgerecht (vor 31. Dezember) abgeschlossen werden können. Die Hypo-Banker hätten also Aurelius gefragt, ob sie einspringen könne, da das “aus rechtlichen Gründen” nicht ging, sprang Lessika ein. “Die Zielsetzung der Transaktion kannten wir nicht”, so ein Aurelius-Manager zum Staatsanwalt.
Die Beschuldigten wie Hypo NÖ-Bankchef Peter Harold weisen die Vorwürfe der Justiz zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung. (APA)
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