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Huter: "Die ADHS-Diagnose sehe ich kritisch"

Beate Marina Huter im Talk. ©VOL.AT
Psychologin Beate Marina Huter im z'Nüne-Talk: Wollen wir heute zu viel und hören wir unseren Kindern gar nicht mehr zu?

“Es werden insgesamt sehr viele Psychopharmaka schon im Kindes-  und Jugendalter verschrieben”, sagt Psychologin Beate Marina Huter im z’Nüne-Talk. Das sei nicht immer falsch oder schlecht, weil es das zum Teil auch brauche oder hilfreich sei, aber man müsse das schon kritisch sehen. “Eine Frage, die ich den Kollegen oft stelle, ist: Braucht das das Kind oder braucht es die Schule oder Eltern, damit das Kind erträglicher ist?” Oft gehe das in eine Richtung, dass einmal diagnostiziert und verschrieben wird und dann laufe das so dahin. Verteufeln will Huter das nicht, aber man müsse es hinterfragen.

Wenn Schüler suspendiert werden

Auffallend sei, dass heute schon mehr Kinder bereits in der Vorschule suspendiert werden, weil sie auffällig sind. Die Pädagoginnen in den Spielgruppen, Kindergärten und Volksschulen würden hier eine ganz wesentliche Rolle spielen. Hier würde sie sich zum Teil noch mehr Unterstützung – schon in der Ausbildung – für die Pädagoginnen wünschen.

Zur Person:
Beate Marina Huter ist Mutter von drei Kindern, Dipl. Kinderkrankenschwester, Klinische und Gesundheitspsychologin, Supervisorin und Coach (ÖVS).  Nach einer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester hat sie Psychologie in Cardiff und Innsbruck studiert, absolvierte ein psychologisches Praktikum an der Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychotherapie und -psychiatrie (TU München) und war Research Assistant am Anna Freud Centre in London.
Publikationen von Beate Marina Huter.

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