Hudson im Speer-WM-Finale, Kingley Dreisprung-Neunter

Die 29-jährige Hudson hatte die heuer von der Konkurrenz bisher unerreichte Marke mit dem österreichischen Rekord von 67,76 m Ende Juni bei der Team-EM in Maribor fixiert, zuletzt hatte es bei Wettkämpfen aber nicht nach Wunsch geklappt. Nach zwei Quali-Durchgängen war die Fünfte der Budapest-WM 2023 dann auch nicht im Feld der Qualifizierten gewesen, im letzten Abdruck gelang es aber noch klar.
Mit Einklatschen und Gewalt
"Ich muss mich einmal bei meiner Mama entschuldigen, die hat es wahrscheinlich im Wohnzimmer vor Nervosität umgehaut. Ich bin stolz auf mich, es im dritten Wurf noch geschafft zu haben, früher hätte ich vielleicht die Nerven weggeworfen", sagte Hudson. Der erste Wurf sei mit Bremse gewesen, der zweite schon etwas besser. "Beim dritten habe ich mich dann auch einklatschen lassen, wenn man gut drauf ist, kann man auch ein bissl mit brutaler Gewalt draufhauen und es klappt trotzdem", erklärte die Niederösterreicherin. "Ich habe gewusst, dass ich heute einen guten Wurf in mir habe, schon das Einwerfen war viel besser als in der ganzen Saison."
Kingley steigerte sich von seiner Anfangsweite von 16,52 m sukzessive und blieb letztlich nur 14 Zentimeter unter seinem bei der Team-EM und am Mittwoch in der Qualifikation fixierten österreichischen Rekord. Mit der einstelligen Platzierung hat der Oberösterreicher viel mehr erreicht, als es seine Bestleistung im Vergleich mit der Konkurrenz erwarten ließ. Aber schon in der Qualifikation hatte Kingley mit eben 16,85 m kräftig aufgezeigt.
Für Weltmeister ist Kingley die Zukunft
"Meine Träume für diese WM haben sich mehr als erfüllt. Meine Erwartung war das Finale, aber mit den Top-10 bin ich jetzt mehr als glücklich", sagte der mit 23 Jahren Jüngste im Finalfeld. Das ist auch dem Portugiesen Pedro Pichardo, der mit 17,91 m Gold holte, nicht entgangen. "Der Weltmeister ist nach dem Wettkampf zu mir gekommen und hat gemeint, ich bin die Zukunft des Dreisprungs. Das ehrt mich natürlich sehr und motiviert ungemein. Ich bin jetzt Feuer und Flamme für die nächsten Jahre", erzählte Kingley. "Jetzt habe ich einmal in die Weltspitze reingeschnuppert, hoffentlich kann ich in den nächsten Jahren dann auch mitmischen. Das große Ziel ist jedenfalls Olympia 2028."
Weißhaidinger am Samstag in erster Diskus-Qualifikationsgruppe
Im Diskuswurf der Männer ist indes Vize-Europameister Lukas Weißhaidinger in die erste zweier Diskus-Qualifikationsgruppen gelost worden. Der 33-jährige Oberösterreicher ist in der Nacht auf Samstag ab 2.00 Uhr MESZ im Einsatz, u.a. mit Tokio-Olympiasieger Daniel Stahl (SWE) und Weltrekordler Mykolas Alekna (LTU). "Um diese Zeit wird es noch nicht so heiß sein, das ist sicher gut", meinte Weißhaidinger. Er sei top in Form. 36 Aktive sind gemeldet.
Der Freitagnachmittag in Tokio entwickelte sich zu einer Sprintshow, geprägt von US-amerikanischen Athleten. Zu Anfang krönte sich noch die Niederländerin Femke Bol, indem sie den Weltmeistertitel über 400 m Hürden eindrucksvoll verteidigte. Sie stürmte mit einer Jahresweltbestzeit von 51,54 Sekunden ins Ziel. Dann gingen die US-Festspiele so richtig los. Nachdem er zunächst disqualifiziert worden war, weil er beim Sprint kurz vor der Ziellinie gegen die letzte Hürde geprallt war und andere Athleten vermeintlich beeinträchtigt hatte, holte sich Rai Benjamin nach Einspruch mit einer Zeit von 46,52 Sek. Gold auf den 400 m Hürden.
Noah Lyles zeigte nach seiner Sprintshow vier Finger in die Kamera und posierte dann mit der US-Flagge. Der Leichtathletik-Star hat seine Siegesserie bei Weltmeisterschaften über die 200 m verlängert und ist mit viermal Gold in Serie nun gleichauf mit der jamaikanischen Legende Usain Bolt. Schon 2019 in Doha, 2022 in Eugene und ein Jahr später in Budapest war der 28-Jährige zum Titel gesprintet. Bei den Frauen siegte über 200 m Melissa Jefferson-Wooden, die sich damit zur Sprintkönigin krönte. Die US-Amerikanerin hatte bereits die 100 m für sich entschieden.
(APA)
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