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Hubschrauberabsturz im Zentrum Londons: Stadt in Schockzustand

Zahlreiche Amateurbilder- und Videos kursierten innerhalb kürzester Zeit im Netz.
Zahlreiche Amateurbilder- und Videos kursierten innerhalb kürzester Zeit im Netz. ©AP
Es gab einen lauten Knall und dann eine riesige schwarze Rauchwolke: Der Absturz eines Hubschraubers mitten im Londoner Zentrum hat am Mittwoch die Stadt in einen Schockzustand versetzt.
Hubschrauber gegen Kran
Handy-Videos auf YouTube

Zwei Menschen kamen bei dem Unglück mitten im Berufsverkehr am Morgen ums Leben, darunter der Pilot, wie die Polizei bestätigte. Am Boden starb ein Passant. 13 Menschen wurden verletzt, sechs von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Ein Autofahrer konnte aus seinem brennenden Wagen gerettet werden. Der Helikopter war gegen einen Kran geknallt, der nahe dem belebten Bahnhof Vauxhall am Südufer der Themse auf einem Hochhaus stand.

Anschließend war ein Feuer ausgebrochen, eine dichte Rauchwolke stieg auf. Zwei Häuser in der Umgebung gerieten ebenfalls in Brand. Am späten Vormittag waren die Flammen gelöscht. Die genauen Details des Unfalls waren am Mittwoch zunächst unklar.

MI6 in Absturznähe

Nach Angaben des Betreibers hatte der Hubschrauberpilot wegen schlechter Sicht um eine Umleitung gebeten. Er war auf dem Weg von Redhill in der Grafschaft Surrey nach Elstree in Hertfordshire. Seine Route entsprach dem Flugplan. Wegen des diesigen Wetters bat er aber bei einem nahe gelegenen Landeplatz im Stadtteil Battersea um Landeerlaubnis. Kurz darauf rammte der Helikopter den Kran, stürzte ab und explodierte. Anzeichen für einen terroristischen Hintergrund gab es nicht. In der Nähe des Unglücksortes befindet sich die Zentrale des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6.

Teile des Krans hingen am Mittwoch weiter auf dem Hochhaus und mussten von den Rettungskräften abgesichert werden. Der Bahnhof und Straßen in der Umgebung wurden gesperrt, teilweise wurden Häuser evakuiert. Die Feuerwehr war mit sechs Rettungswagen vor Ort, fast 90 Rettungskräfte waren im Einsatz.

Zahlreiche Augenzeugen

Zur Zeit des Absturzes waren Hunderte Menschen in der Gegend unterwegs, viele von ihnen auf dem Weg zur Arbeit. Sie lieferten zahlreiche Augenzeugenberichte und Handy-Videos sowie Fotos und berichteten von einem explosionsartigen Knall. Menschen schrien um Hilfe und flüchteten. “Als ich die Explosion hörte – es war wie ein kleines Erdbeben”, sagte eine Anrainerin dem Senderdenen Sky News.

Im Internet wurden zahlreiche persönliche Geschichten verbreitet, in Menschen erzählten, sie seien dem Unglück nur knapp entkommen. Der britische Premierminister David Cameron sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

Das Hochhaus, auf dem der Kran stand, gehört zu einem luxuriösen Wohnhauskomplex. Das 51 Stockwerke hohe Gebäude soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. Bei dem Helikopter handelte es sich nach ersten Erkenntnissen um eine Maschine des Typs Augusta AW 109.

(APA)

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