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Hoyzer bleibt in U-Haft

Der ehemalige Schiedsrichter Robert Hoyzer bleibt in Untersuchungshaft. Das entschied das Berliner Amtsgericht Tiergarten bei einem Haftprüfungstermin. Hoyzer sitzt seit Samstag auf Anordnung einer Ermittlungsrichterin im Gefängnis.

Der Haftbefehl lautet auf “mittäterschaftlich begangenen gewerbs- und bandenmäßigen Betrug in acht Fällen”. Der 25-jährige Hoyzer hatte in mehreren Fällen Manipulationen bei der Leitung von Fußballspielen gestanden. Zur Begründung für die Fortsetzung der U-Haft führte die Ermittlungsrichterin an, der dringende Tatverdacht bleibe ebenso bestehen wie die Fluchtgefahr. Die drei kroatischen Brüder aus dem „Café King”, die ebenfalls zu den Beschuldigten des Wett-Skandals im deutschen Fußball zählen, bleiben ebenfalls inhaftiert. Offen blieb, in wieweit Aussagen der beschuldigten Brüder die Entscheidung des Amtsgerichtes beeinflusst haben.

Hoyzers Anwalt Thomas Hermes kritisierte die Entscheidung. Er sehe im Gegensatz zum Amtsgericht keine Fluchtgefahr. Hoyzer sei mittellos, und seine letzten Ersparnisse seien gepfändet. Sein Mandant habe bisher weitgehende Angaben zur Sache gemacht und werde dies auch weiterhin tun. In keinem Punkt habe er die Unwahrheit gesagt, betonte Hermes. Hoyzer sei durch die Haft sehr mitgenommen.

Zuvor hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Hoyzers früheren Kollegen Torsten Koop bis auf weiteres suspendiert. Das Gremium reagierte damit auf den Umstand, dass Koop einen im Jänner erfolgten Anwerbeversuch durch Hoyzer nicht umgehend dem DFB gemeldet hatte. Über seinen Anwalt Peter-Michael Diestel ließ Koop ausrichten, dass er zu keinem Zeitpunkt in Spielmanipulationen verwickelt war und von solchen erst konkrete Kenntnis aus den Medien erhalten habe.

Keine Konsequenzen sprach der Schiedsrichter-Ausschuss gegen Stefan Trautmann aus. Der hauptberuflich in der DFB-Schiedsrichter-Abteilung angestellte Referee hatte gestanden, dass er ihm persönlich übereignete Sportartikel für karitative Zwecke über ein Internet-Auktionshaus versteigert hatte, aber nicht den ihm vorgeworfenen gewerblichen Handel betrieben habe. Die interne Prüfung sei laut DFB noch nicht abgeschlossen.

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