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Hoteliers zu Rechtsextremen-Treffen: "Wollen damit nichts zu tun haben"

Schwarzach -  Vorarlberger Hoteliers zeigen sich wütend darüber, dass sie von der "Europäischen Aktion" für eine Veranstaltung im Kanton St. Gallen, bei der bis zu 200 Rechtsextreme erwartet werden, auf deren Homepage als möglicher Unterkunftsort empfohlen wurden.
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Zum Beispiel wurde ein Hotel in Hohenems anonym darüber unterrichtet, dass sie auf der Homepage der Europäischen Aktion als Unterkunft empfohlen worden sei. „Darauf hin haben wir die Kriminalpolizei eingeschaltet, die uns mitteilte, dass das nicht verboten ist, solange die Betreiber der Homepage nicht behauptet wir würden mit ihnen sympathisieren,“ so die Geschäftsführerin des Hotels, die, wie alle von VOL.at befragten Hotels, anonym bleiben wollen, um einer möglichen Geschäftsschädigung vorzubeugen. Sämtliche Versuche mit den Machern der Homepage in Kontakt zu treten, um sich ihren Namen dort entfernen zu lassen, blieben erfolglos. „Da wir aber schon seit Wochen ausgebucht sind, wäre es sowieso nicht möglich für ein Mitglied dieser Organisation, bei uns ein Zimmer zu buchen,“ so die Hotelleitung und erklärt weiter, dass Sie bei jeder neuen Buchungsanfrage den Zweck des Aufenthaltes erfragen werde.

Ein Hotelier aus Dornbirn meint nur: „Jetzt stehen wir ja schon auf der Liste, was soll man da noch machen.“ Auch dieses Hotel war aber bereits voll ausgebucht.

Wirtschaftskammer informierte Hotelbetreiber

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg hingegen informierte ein anderer Dornbirner Hotelbetreiber, als er davon erfuhr, dass er von der Europäischen Aktion als Unterkunft empfohlen wurde. „Das ist eine Sauerei und wir möchten uns klar davon distanzieren. Obwohl wir die Wirtschaftskammer und die Polizei eingeschaltet haben, steht fest, dass wir keine rechtliche Handhabe gegen diese Vorgehensweise haben.

Ständige Anrufe aus allen Reihen nerven auch einen Unterkunftsbetreiber in Feldkirch und meint kurz und bündig, da auch er auf der Liste auftaucht: „Wir haben mit der Sache nichts am Hut.“

„Jeder Trottel kann im Internet nach einem billigen Hotel suchen“, schimpft eine entnervte Pensionbetreiberin aus Feldkirch und ärgert sich weiter darüber, dass jeder Versuch diese Organisation zu erreichen erfolglos blieb und sie keine rechtlichen Möglichkeiten habe dagegen vorzugehen.

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