In den vergangenen fünf Jahren verbuchten die Hotels aber dennoch eine Steigerung der Nächtigungen um rund 6 Prozent. Die Umsätze halten da allerdings nicht mit: So manche Nächtigung wurde mit günstigeren Zimmerpreisen “erkauft”.
Ungeachtet der guten Nachfrage-Entwicklung bekamen die österreichischen Beherbergungsbetriebe heuer im Juni infolge der Fußball-Europameisterschaft eine Delle zu spüren: “Da glänzen wir nicht so, weil die Deutschen, Italiener und Niederländer zu Hause blieben und in Public Viewings mit den eigenen Nationalteams mitfieberten”, so Ennemoser, der auch selbst Hotelier in Tirol ist.
“Im Sommer werden wir eine schwarze Null erreichen – bei einem leichten Nächtigungsplus von realistisch 2 Prozent”, erwartet der Hotelier. Die wirtschaftliche Ertragskraft werden durch die Kostenblöcke Energie und Personal deutlich geschwächt. Insgesamt habe sich der Heimatmarkt jedoch als besonders “krisenresistent” erwiesen. “Das wichtigste Reiseziel der Österreicher selber ist Österreich – wir haben aber noch Potenzial nach oben”, so Ennemoser.
Der Inlandstourismus lag 2011 mit einem Anteil von 35,23 Prozent noch unter jenem in der Schweiz (48 Prozent) und in Frankreich (58 Prozent). Allerdings kommen derzeit immer mehr Schweizer nach Österreich, um hier von den günstigeren Preisen zu profitieren.
Dafür erwachse den österreichischen Betrieben mit Deutschland aber “Konkurrenz im Norden”. Denn auch die Deutschen, die hierzulande stärkste ausländische Urlaubergruppe, bleiben zunehmend im eigenen Land und nutzten Angebote an den Küsten der Nord- und Ostsee.
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