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Horror-Crash in Belgien: "Uns ist allen der Mund offen geblieben"

Riesenglück für WM-Leader Alonso
Riesenglück für WM-Leader Alonso ©EPA
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hat nach dem Horrorunfall in Spa-Francorchamps Konsequenzen gefordert.
Bilder vom Horror-Crash in Belgien
Button gewinnt Spa-Grand-Prix


“Klar ist, dass es besser wäre, wenn in den Junior-Serien die Regeln zum Verhalten auf der Strecke unbeugsam durchgesetzt würden. Dann wären die Fahrer so gut wie möglich auf die höchste Klasse des Motorsports vorbereitet”, sagte der Italiener. Dies sei Sache des Internationalen Automobilverbandes (FIA).

Riesenglück für Alonso

Ferraris Star-Pilot Fernando Alonso war bei dem Crash kurz nach dem Start zum Großen Preis von Belgien am Sonntag wie durch ein kleines Wunder praktisch unverletzt geblieben. Er klagte lediglich über Rückenschmerzen. “Wir hatten wirklich Glück, dass Fernando nichts am Kopf getroffen hat”, sagte Domenicali und Technikchef Pat Fry ergänzte: “Es war eine sehr riskante und gefährliche Situation. Uns ist allen der Mund offen geblieben.”

Lotus-Pilot Romain Grosjean hatte den Unfall ausgelöst. Der Franzose bestreitet seine erste volle Formel-1-Saison. 2009 war er in sieben Rennen für Renault zum Einsatz gekommen. In diesem Jahr fiel Grosjean bereits durch einige ungestüme Aktionen auf. Wegen seines Manövers in Spa wurde der 26-Jährige für ein Rennen gesperrt, zudem muss er 50.000 Euro Strafe zahlen. “Ich möchte mich bei allen Fahrer entschuldigen, die in den Unfall verwickelt waren”, sagte Grosjean.

“Er hat es ja nicht absichtlich gemacht”

Für Alonso, Lewis Hamilton (McLaren) und Sergio Perez (Sauber) war der zwölfte Saisonlauf wegen des Crashs nach wenigen Metern beendet. WM-Spitzenreiter Alonso sagte, er sei nicht wütend auf Grosjean: “Er hat es ja nicht absichtlich gemacht.” Der Franzose war mit seinem Auto nur einen halben Meter am Kopf des Spaniers vorbeigeflogen. Letztlich stimmte Alonso seinem Teamchef zu und forderte ebenfalls eine strengere Durchsetzung der Regeln von den kleinsten Klassen an.

“Es ist aber vor allem schade um die Punkte”, gab sich Alonso dennoch ganz als Racer. Der Spanier gestand aber ein: “Es ist nicht auszudenken was passiert wäre, wenn mir etwas auf den Helm oder den Kopf gefallen wäre. Ich hatte wirklich Riesenglück.” Schon am kommenden Freitag will der ehemalige Doppelweltmeister beim Italien-GP in Monza wieder am Lenkrad drehen. “Wichtig ist, dass ich in fünf Tagen wieder im Auto sitze”, sagt Alonso am Sonntag.

Die Aktion in der ersten Spa-Kurve löste jedenfalls eine intensive Sicherheits-Diskussion aus. Seit Ayrton Senna 1994 in Imola hat es keinen Toten mehr in der Formel 1 gegeben, aber allen ist bewusst, dass die Gefahr eines schweren Unfalls ständig da ist. Zuletzt war Felipe Massa 2009 in Ungarn von einer Metallfeder am Helm getroffen worden, der Brasilianer überlebte nur dank Riesenglück.

Ruf nach Vollkuppel

Auch der Ruf nach Vollkuppel – statt wie derzeit offener Cockpits – wurde wieder laut. Allerdings sind sich die Fachleute offenbar längst sicher, dass diese Variante auch keine sichere Lösung ist. “Man kann natürlich diesen Glassturz über den Fahrer geben, aber niemand kann deshalb behaupten dass es danach absolut sicher ist”, ist auch McLarens Teamchef Martin Whitmarsh überzeugt.

Ähnlicher Meinung ist auch Niki Lauda. Der dreifache Formel-1-Weltmeister aus Österreich bezeichnete die Aktion von Grosjean als “verantwortungslos gefährlich” und die Sperre des jungen Rennfahrers als gerechtfertigt. “Die Aktion war der helle Wahnsinn”, sagte Lauda im ORF-TV. “Er ist alleine schuld, zerstört sein eigenes und das Rennen der anderen. So kann man nicht in der Formel 1 reüssieren.”

(APA)

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