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"Homunculus"-Festival in Hohenems

Hohenems - Dort, wo „Homunculus“ vor 20 Jahren seinen Beginn fand, gibt es nun ein witzig-skurril-kabarettistisches Wiedersehen: Die Mitglieder des Vereines zur Durchführung des gleichnamigen Figurentheater- und Kleinkunstfestivals freuen sich, dass das 20jährige Jubiläum vom 26. Mai bis 4. Juni 2011 auf der Bühne des revitalisierten Löwensaales vonstatten gehen kann.
Spannendes "Homunculus"-Programm

Und dies mit zahlreichen Österreich- oder Vorarlbergpremieren! Pierre Schäfer informiert als künstlerischer Leiter im Rahmen einer Pressekonferenz über Buntes, Vertrautes, Sensationelles und Geniales, über Pointen, Puppen & Poesie – kurz „Homunculus 20“.

Grandioses Wiedersehen

Der runde Geburtstag bietet Anlass zu manchem Wiedersehen: so ist Christoph Bochdansky, Regisseur der ersten Stunde und Mitbegründer des Festivals, mit seiner Produktion „Ich habe gerade eine Frau gegessen“, ebenso zu Gast wie der langjährige frühere Intendant Pavel-Möller Lück, der mit „Wenn ich wieder klein bin – Jan Korczak“ erneut den sensiblen, berührenden und dennoch kitschfreien Umgang mit der jüngeren jüdischen Geschichte zeigt.

Große Freude herrscht darüber dass heuer der australisch-niederländische Weltstar Neville Tranter, der „Meister der Klappmaulpuppen“, mit seiner düsteren Inszenierung „Cuniculus“ (28. Mai) als Vorarlbergpremiere auf die mittlerweile vergrößerte Löwensaalbühne kommt.

Die Festivalwoche im Überblick

Ein Kaiser mit Klamottenfimmel sorgt gleich zum Auftakt am Freitag, dem 27. Mai mit „Des Kaisers neue Kleider“ als Vorarlbergpremiere für lebendige Action. Die „Stabfigurencompany“ wird mit ihrem 2 Meter großen „Eumel“ am Samstag, dem 28. Mai sowohl auf dem Dornbirner Marktplatz wie auf dem Schloss- und Kirchplatz Hohenems für Aufmerksamkeit sorgen. Der Samstagabend gehört dem großen Neville Tranter und seiner Endzeitvision mit besessenen Hasen und einem Menschen –(Cuniculus).

Tatü-tata – auch die Feuerwehr ist da!

Der Sonntag hingegen wird laut, bunt und actionreich: „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“, die Umsetzung eines Kinderbuches durch das Puppentheater Magdeburg, wird um 14.30 und 20 Uhr gezeigt – und hier wird die Freiwillige Feuerwehr Hohenems eine ganz besondere (Neben)Rolle spielen und einiges durchführen: Vom Zielspritzen angefangen bis zum großen Tatü-tata werden hier für große und kleine Besucher auf dem abgesperrten Löwenvorplatz Aktivitäten gesetzt.

Eine ganz besondere „Prinzessin auf der Erbse“ wird von Pierre Schäfer und Anna Fregien als Vorarlbergpremiere am Montag (10.30 und 14.30 Uhr) gezeigt. Der Dienstag, 31. 5., steht im Zeichen einer Österreichpremiere: Das Figurentheater Lupine setzt die zarte Geschichte des Andersseins mit „Kleiner Riese Stanislas“ sowie außergewöhnlichem Material in Szene: mit Papier! Den Kabarettabend des Festivals bestreitet Gregor Seberg am Dienstagabend mit „Oh du mein Österreich?!“

Der SOKO-Donau-Star sucht das ganz Große im Kleinen – sprich, die Eigenheiten von 9 Völkern, die Österreich bilden. Eine Reise der Extreme – und ebenso komisch! Auch wenn Herr Wolf die Geschichte vom Rotkäppchen erzählt, ist das naturgemäß ein völlig anderer Blickwinkel – und wird am Mittwoch (1.6.) für Leute ab 7 Jahren, mit jeder Menge Musik begleitet, gezeigt.

 4. Rudolf-von-Ems-Kleinkunstpreis

Der Mittwochabend gehört wieder ganz und gar den jungen Theatermachern. Um den mit 2.500 Euro dotierten „Rudolf-von-Ems-Kleinkunstpreis“ der Stadt Hohenems rittern diesmal ab 19 Uhr erneut Studenten der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Denn Beginn setzt „Ein Märchen“- die schöne Königin hat eine noch schönere Stieftochter – einfach zu schön!

Um 20 Uhr gefolgt von „Wer zuletzt (noch) lacht“, eine Ungeheuerlichkeit frei nach Andersens „Der kleine Klaus und der große Klaus“ von „zahm & heiter“, um ca. 21 Uhr folgt „King Kong – Teaser“, ein dreißigminütiger Ritt durch die Deutungsgeschichte des Riesenaffen und um 22 Uhr „Der Automat“ – als Spiel mit postbiotischen Formen und Film. Nach der Preisverleihung, die diesmal durch den um eine Stunde späteren Beginn erst nach 23 Uhr stattfindet, spielen Moose Crossing auf.

 Taschentuchalarm am Donnerstag

Als das Theater Laboratorium mit Pavel Möller-Lück im Jahr 2002 erstmals die Geschichte des polnischen Juden und Pädagogen Jan Korczak im Löwensaal aufführte, war das Publikum ergriffen. Versteckte und offenen Tränen begleiteten das Stück, das Korczaks freiwilligen Gang mit 200 jüdischen Kindern in das Vernichtungslager Treblinka thematisiert. Am Donnerstag wird in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems um 14.30 Uhr eine Kindervorstellung, um 20 Uhr die Version für Erwachsene gezeigt. Beide berührend, beide Male ganz großes Puppentheater.

 Und zum guten Schluss…

Mit dem „fliegenden Holländer“ geht das Festival mit einer Österreichpremiere am Freitag, dem 3. Juni um 14.30 und 20 Uhr bereits in die Zielgerade. Das Puppentheater Halle zeigt mit dem Fluch der sieben Meere die Geschichte eines Kapitäns, der vor dem Seegericht in einer aberwitzigen Beweisführung Details über den sagenumwobenen fliegenden Holländer bekanntgibt. Bis zuletzt bleibt unklar– ist alles nur Seemannsgarn oder doch die Wahrheit?

Mit dem Duo luna-tic und seinem Programm „bloub – zu zweit allein“ wird am Samstagabend der herzerfrischend kabarettistische Schlusspunkt der Festivalwoche gesetzt. 4 Hände, 2 Stimmen und 1 (rollendes) Klavier – das sind Judith Bach und Stefanie Lang, die als Fräulein Claire und Mademoiselle Olli das Publikum auf ihre eigene Reise durch ein Ambiente des zwanziger Jahre-Kabaretts mitnehmen, und das pianissimio bis fortissimo!

“Homunculus”-Programm im Überblick

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