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Hommage an Alfred Wopmann

Mit einer bejubelten Hommage an den Festspiel-Erneuerer Alfred Wopmann begann am gestrigen Montagabend das 2. Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker.

Der Vorarlberger Komponist Richard Dünser (44) widmete das Auftragswerk „The waste land“ dem in einem Monat scheidenden Intendanten und dessen Frau Ingrid. Das vom gleichnamigen T.S. Eliot-Gedicht und Rimbauds „Ophelie“ inspirierte knapp zwanzigminütige Stück wurde von den Symphonikern und dem finnischen Dirigenten Jukka-Pekka Saraste mit Hingabe aus der Taufe gehoben.

Komponist Dünser kam zuletzt aufs Podium und wurde mit viel Beifall bedankt. Im Pausengespräch mit der APA meinte Dünser, „The waste land“ sollte auf keinen Fall eine Anspielung dafür sein, dass Wopmann nach 20 Jahren Festspiel-Intendanz ein „wüstes Land“ hinterlasse. „Ganz im Gegenteil, er hat aus ’wüstem Land’ geradezu ein künstlerisches Paradies gemacht“, würdigte Dünser die Meriten von Widmungsträger Wopmann um den Aufstieg der Bregenzer Festspiele zu einem Festival von Weltgeltung.

Aus dem „wüsten Land“ Dünsers brachen die Symphoniker vor der Pause in ungarische Märchen- und Tanzgefilde auf: Bela Bartoks Ballettsuite „Der holzgeschnitzte Prinz“ aus dem Jahr 1917 bot Gelegenheit für farben- und nuancenreiches Spiel sämtlicher Register des Orchesters. Als weitere Tanzmusik entführte zum Abschluss des Konzertabends Marice Ravels sinnenhafte und impressionistische Ballettsuite Nr. 2 „Daphnis et Chloe“ in ein traumhaftes mythisches Griechenland.

Neben den exzellenten Leistungen der Wiener Symphoniker unter der feinfühligen Stabführung des Finnen Saraste geriet auch der vokale Teil des Konzertabends mit neun Liedern für Mezzosopran und Orchester des Finnen Jean Sibelius zum außergewöhnlichen Ereignis. Mit ungeheurer vokaler Präsenz und leuchtender Stimme zog die deutsche Mezzosopranistin Petra Lang – die zuletzt als Brangäne im Wiener „Tristan“ für Furore gesorgt hat – die Zuhörer in den Bann schwermütiger sowie fröhlicher nordischer Gesänge in schwedischer Sprache. In Bregenz war Petra Lang bereits 1994 engagiert: Im zweiten Jahr der Erfolgsproduktion „Nabucco“ sang sie damals auf der Seebühne die Rolle der Fenina.

Auf dem Programm der Bregenzer Festspiele 2003 stehen noch ein Orchesterkonzert und eine Matinee der Symphoniker. Am Pult stehen und Marcello Viotti (4.8.) sowie Ulf Schirmer (10.8.). Eine weitere Matinee spielt das Symphonieorchester Vorarlberg (15.8.) unter Christoph Eberle.

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