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Hohe Beteiligung bei Präsidentenwahl

Unter großem Andrang vor den Wahllokalen in der Hauptstadt Harare hat am Samstag die auf zwei Tage angesetzte Präsidentenwahl in Simbabwe begonnen.

Auf dem Lande lief die Abstimmung dagegen nur schleppend an. Gegen Amtsinhaber Robert Mugabe tritt der Oppositionspolitiker Morgan Tsvangirai von der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) an. Zur Wahl sind rund 5,6 Millionen Menschen aufgerufen.

Schon vor Beginn der Abstimmung um 07.00 Uhr Ortszeit bildeten sich vor manchen Wahllokalen in Harare bis zu zwei Kilometer lange Schlangen. Vor allem in den ärmeren Bezirken der Hauptstadt Harare standen die Menschen an, um ihre Stimme abzugeben. Diese Bezirke gelten als Hochburgen der Opposition, die den seit 22 Jahren amtierende Präsident Robert Mugabe ablösen will.

Eine hohe Wahlbeteiligung, besonders in der Hauptstadt, dürfte der MDC zu Gute kommen. Diese hatte kurz nach ihrer Gründung bei der Parlamentswahl im Juni 2000 auf Anhieb 57 der 120 zur Verfügung stehenden Mandate gewonnen, und damals waren die Wählerschlangen bei weitem nicht so lang gewesen wie am Samstagmorgen. Nach Angaben der Opposition gab es in Harare diesmal allerdings 35 Prozent weniger Stimmlokale, womit die Wahl offenbar erschwert werden sollte.

Der Wahlkampf war von politischer Gewalt und Einschüchterungsversuchen geprägt, für die Menschenrechtsgruppen Mugabe und seine seit der Unabhängigkeit regierende Partei ZANU-PF verantwortlich machten. Zudem wurden mehrere Vorschriften durchgesetzt, die offenkundig den 78-jährigen Amtsinhaber begünstigen sollten.
Mugabe zeigte sich bei der Stimmabgabe in Harare jedenfalls siegesgewiss: Er werde das Wahlergebnis anerkennen, „weil ich die Wahl gewonnen haben werde“. Tsvangirai rief die Menschen zur Geduld auf. Es lohne sich, für eine bessere Zukunft Schlange zu stehen.

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