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Hoffnung für kleinen Lukas

Doren - Der kleine Mann wirkt ein bisschen blass um die Nase. „Das ist so, wenn die roten Blutkörperchen weniger werden“, erklärt seine Mutter. Deshalb benötigt Lukas Bilgeri alle drei Wochen eine Bluttransfusion.

Auch am Dienstag war der Dreijährige fünf Stunden im Krankenhaus. Er nimmt die Prozedur gelassen. Was alles ein bisschen leichter macht. Und auch wenn sich diese Therapie unendlich lange fortsetzen lässt: Eine Lösung für die Zukunft ist sie nicht. Lukas braucht Stammzellen. Dann könnte der Bub aus Doren geheilt werden.

Schon zweimal hat der Verein „Geben für Leben“ für ihn und andere Leukämiepatienten in Vorarlberg Blutspendeaktionen zur Knochenmarktypisierung durchgeführt. Am Mittwoch findet eine weitere im Rotkreuzheim in Egg statt. Wieder ein Funken Hoffnung, an den sich die Eltern klammern. „Ein passender Spender wäre wirklich das schönste Weihnachtsgeschenk“, sagt Brigitte Bilgeri mit leiser Stimme.

Aufgeweckter Bub

Lukas ist ein aufgewecktes Kind, das sich ganz normal entwickelt. Ihn kümmert auch seine Hautfarbe herzlich wenig. Wie ein geölter Blitz fegt er auf seinem Plastikgefährt durchs Wohnzimmer. Dreht unermüdlich Runde um Runde. Seit kurzem besucht er einmal pro Woche die Spielgruppe. Lukas geht gerne hin. Denn da trifft er seine Freunde. „Die heißen Mark und Sven“, erzählt er. Dann linst er durchs Fenster auf den Parkplatz hinaus. Mit Kennerblick stellt der Blondschopf fest, dass der „VN“-Fotograf „an VW hot“. „Und der Onkel fährt einen Renault-Traktor“, ergänzt er spitzbübisch lächelnd. Sein Wissen hat er aus einem Buch. Lukas mag Bücher. Auch Fotos schaut er gerne an. „Er freut sich immer, wenn er ein Bild von sich in der Zeitung sieht“, weiß Brigitte Bilgeri.

Mehr bekommt er vom Rummel um seine kleine Person nicht mit. Die Eltern taten sich anfangs allerdings schwer mit dieser Öffentlichkeit. „Wir willigten ein, weil wir den anderen Leukämiepatienten helfen wollten“, berichtet die junge Frau. Heute sind Brigitte und Klaus auch für Lukas froh, dass es solche Initiativen gibt. Sie wissen die enorme Hilfsbereitschaft zu schätzen. Wenngleich jede Aktion einer Achterbahn der Gefühle gleichkommt. Hoffnung, banges Warten, Enttäuschung, wenn wieder kein passender Spender dabei war. Doch der Glaube lebt. „Und wer weiß, vielleicht klappt es gerade heute“, wird Brigitte Bilgeri auch diesmal, wie viele andere freiwillige Helfer, wieder mit dabei sein.

ZUR PERSON

  • Lukas Bilgeri
  • Geboren: 3. Juni 2004
  • Wohnort: Doren
  • Hobbys: Schaukeln, mit Traktor spielen, Bücher

    Viele warten

    Über 9000 Euro kamen bei Konzerten in Altach und Nüziders an Spenden für den Verein „Geben für Leben“ herein. Das Geld wird in die Aktion am Mittwoch investiert. Denn jede Typisierung kostet 51 Euro. „Noch nie waren so viele Leukämiepatienten aus Vorarlberg auf der Suche nach einer lebensrettenden Knochenmarkspende“, verdeutlichen Herlinde Marosch, Dagmar Ganahl und Melitta Mair, die deshalb wieder auf regen Zuspruch hoffen.

    Als Spender kommen gesunde Personen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren in Frage. Die Möglichkeit zur Blutspende besteht von 18 bis 21 Uhr im Rotkreuzheim, Gerbe 1144, Egg.

    Infos unter Tel. 0664/1231817 (Marosch), 05556/74601 (Ganahl), 05556/73964 (Mair), E-Mail: gebenfuerleben-vlbg@gmx.at und www.knochenmarkspende.at, Spendenkonto: Sparkasse Bludenz, Zweigstelle Schruns, BLZ 20607, Knt. Nr. 0100-064898.

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