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Strache: "Unsere Zeit kommt"

"Ich war heute wirklich sehr, sehr traurig"
"Ich war heute wirklich sehr, sehr traurig" ©APA
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat am Montag nach der Wahlniederlage von FPÖ-Kandidat Norbert Hofer bei der Bundespräsidentschaftswahl bereits in die Zukunft geblickt: "2017 wird das Jahr der Freiheitlichen! Unsere Zeit kommt!", postete Strache auf Facebook.
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Die Partei habe am Sonntag “Geschichte geschrieben”, meinte der FPÖ-Obmann in seinem Eintrag. “Heute, naja, heute geht der eine oder andere von uns vielleicht mit einer Sonnenbrille einkaufen, aber morgen arbeiten wir noch härter weiter, für unser Österreich und unsere Kinder”, so der Parteichef.

In seinem Eintrag lobte Strache auch die Disziplin der blauen Parteigänger: “Kein Freiheitlicher sammelt sich heute zu einer Demo, kein Stein wird geworfen, nichts brennt. Das nennt man Demokratie!” Der Bundesparteiobmann nahm damit offenbar auch Bezug auf eine Protestkundgebung der linken Antifa, die am Sonntagabend vor der Hofburg mittels Transparent gegen den hohen Zuspruch für Hofer protestierte. “46 Prozent: Es bleibt dabei: Österreich, du Nazi”, lautete der Spruch auf dem Banner.

Hofer gratuliert Van der Bellen

Der freiheitliche Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hat in der FPÖ-Wahlkampfzentrale seinem Gegenspieler gratuliert. “Ich wünsche (Alexander, Anm.) Van der Bellen für dessen Aufgabe alles Gute. Aber ich sage auch, dass man in mir einen schlafenden Bären geweckt hat”, sagte er.

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In der Wahlempfehlung für den Grünen von ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner sieht Hofer ein “Selbstmordattentat”. “Ich war heute wirklich sehr, sehr traurig”, gab sich Hofer vor etlichen Journalisten und seinen Gesinnungsgenossen emotional, denn: “Ich hätte unglaublich gerne für dieses Land gearbeitet.” Etwa das Freihandelsabkommen CETA verhindert und Rechnungshof-Vorschläge umgesetzt. In einer Demokratie sei allerdings jede Entscheidung die richtige, merkte er an.

Als für die Niederlage ausschlaggebend bezeichnete Hofer abermals die Wahlempfehlung des ÖVP-Obmannes für den Gegenkandidaten. “Tatsächlich war es so etwas wie ein Selbstmordattentat des Herrn Mitterlehner”, meinte der FPÖ-Politiker – da diese Entwicklung Österreich nicht weiterbringen könne und auch die Arbeit der Koalition ihren Lauf nehmen werde.

Keine Differenzen mit Strache

Differenzen zwischen ihm und Parteichef Heinz-Christian Strache gebe es auch nach dieser Niederlage keine, betonte Hofer. Vielmehr habe Strache “einen sehr prominenten Wahlhelfer gewonnen”. Auch aus diesem Grund werde der von der FPÖ eingeschlagene Weg zum Ziel führen. Hofer: “Es lebe Österreich!”

Zuvor hatte Strache seinem Kandidaten bereits gedankt, ebenso wie Wahlkampfleiter Herbert Kickl. “Du hast alles richtig gemacht”, tröstete der Parteichef Hofer. Ein “aufrichtiges Dankeschön” gab es aber auch an Van der Bellen – “in der Hoffnung, dass er auch ein guter und fairer Wahlsieger sein wird”.

Angesichts der Unterstützung für Van der Bellen durch das “politische System” – also durch die Grünen, durch sogenannte “Staatskünstler” und mehr – sei der Erfolg für die Freiheitlichen ohnehin viel größer, denn: “Das war ein Duell David gegen Goliath.”

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Strache sieht “keine Hinweise auf Manipulationen”

FP-Chef Heinz-Christian Strache geht davon aus, dass die Bundespräsidenten-Stichwahl am Sonntag ordnungsgemäß abgelaufen ist. “Es gibt überhaupt keine Hinweise auf irgendwelche möglichen Manipulationen”, sagte Strache in der “ZiB 2-Spezial”. Außerdem bekräftigte Strache, dass er – und nicht Norbert Hofer – als Spitzenkandidat in die nächste Nationalratswahl gehen werde.

 

“Ich werde als Obmann und Spitzenkandidat in die nächste Nationalratswahl gehen”, sagte Strache. Dass sich die FPÖ für die heftigen Angriffe auf Alexander Van der Bellen – Stichwort: Lügen-Vorwurf – entschuldigen sollte, wies Strache zurück: “Natürlich muss man die Fakten ansprechen im Wahlkampf, aber das hat Norbert Hofer immer auf höchstem Niveau gemacht.”

Briefwahl-Auszählung ohne große Brisanz am Montag

Die Bundespräsidentenwahl ist im vierten Anlauf geschlagen, anders als bei der aufgehobenen Stichwahl im Mai werden diesmal die Briefwähler nicht den Ausschlag geben. Alexander Van der Bellen lag schon Sonntagabend mit 51,68 Prozent vor Norbert Hofer (FPÖ) und wird letztlich laut Hochrechnern auf mehr als 53 Prozent kommen. Das wären mehr, als Heinz Fischer beim Einzug in die Hofburg hatte.

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In die Hofburg einziehen wird Van der Bellen zwar erst nach der Angelobung am 26. Jänner. Aber für Montag wird mit der erste Pressekonferenz des designierten Bundespräsidenten gerechnet. Von Hofer oder seiner Partei sind am Montag keine Aktivitäten zu erwarten, für die FPÖ ist der Nachwahltag immer ein “blauer Montag”.

Nicht blau machen können die Mitglieder der Bezirkswahlbehörden. Sie müssen rund 590.000 Briefwahlstimmen auszählen. Wann das Ergebnis vorliegen wird, kann die Bundeswahlbehörde nicht sagen. Manche Wahlbehörden – vor allem in Tirol – haben bereits im Vorfeld erklärt, dass es bis Dienstag dauern könne, weil die Auswertung mit den genauen Vorgaben des VfGH wesentlich länger dauern werde. Am 23. Mai waren jedoch alle Wahlkarten schon vor 17.00 Uhr ausgezählt – auch in der Vielzahl der Bezirkswahlkreise, die gesetzeskonform gearbeitet haben.

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