“Derzeit leben wir in unruhigen Zeiten. Das letzte Jahr hat Europa für immer verändert”, erklärte Hofer. Es sei die menschliche Pflicht, jenen zu helfen, die Schutz vor Verfolgung suchen. Aber: “Schöne Worte allein sind hier zu wenig”, meinte der FPÖ-Kandidat und betonte: “Falsch gelebte Toleranz und Wegschauen sind nicht nur unvernünftig, sondern können sogar gefährlich werden.” Die Probleme müssten “rechtzeitig erkannt und effiziente Lösungen” umgesetzt werden. Anderenfalls würde dies für ganz Europa “irreparable Folgen haben”, so Hofer weiter. Der 4. Dezember sei daher der Tag, an dem entschieden werde, “ob unsere Heimat in eine positive Zukunft gehen wird”.
Hofer war auf Wahlplakat-Kritik vorbereitet
Hofer ist indes von der Kritik an seinem Wahlplakat-Slogan “So wahr mir Gott helfe” nicht überrascht. “Mir war vollkommen klar, dass diese Kritik kommen wird”, sagte er am Mittwoch am Rande des Tags der Offenen Tür im Parlament zur APA. “Ich bin kein Populist”, meinte Hofer, er habe ganz einfach auf die Plakate schreiben wollen, was ihm wichtig sei.
Auf die Frage, ob er der Bürgerkriegs-Warnung seines Parteichefs Heinz-Christian Strache zustimme, antwortete Hofer ausweichend: “Es gibt mir zu denken, dass die Spannungen in Österreich größer werden.” Zum Glück würden die Dinge in Österreich jedoch noch nicht so liegen, wie etwa in den Pariser Vororten, meinte Hofer. Man müsse einem Politiker zugestehen, Dinge auszusprechen, auch wenn die Gefahr erst in ferner Zukunft liege, verteidigte er Strache, der gesagt hatte, dass ein Bürgerkrieg in Österreich “nicht unwahrscheinlich” sei.
Guter Umgang zwischen den Konkurrenten
Hofer empfing am Nationalfeiertag in seiner Funktion als dritter Nationalratspräsident Bürger in seinem Büro. Die Gespräche mit den Besuchern drehten sich jedoch naturgemäß um die Bundespräsidentenwahl. “Ich habe ein gutes Gefühl”, meinte Hofer in Bezug auf den Wahlausgang. Angesprochen auf seinen Konkurrenten Alexander Van der Bellen meinte Hofer, sie hätten einen guten Umgang miteinander.
Der von den Grünen unterstützte Kandidat Van der Bellen – er hielt bereits am Dienstag eine Rede zum Nationalfeiertag – veröffentlichte am Mittwoch auf Facebook ein neues Video. Darin treten Unterstützer vor einer großen rot-weiß-roten Flagge auf und Van der Bellen spricht aus dem Off zu Musikuntermalung den Text der Bundeshymne. Der Präsidentschaftskandidat selbst ist nur kurz mit seiner Frau zu sehen. “Vielgeliebtes Österreich” heißt der Beitrag.
(APA)
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