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Hörbranzer illustrierte neues Buch "Riss im Leben"

"Kurt Gerszi – ein außergewöhnliches Schicksal, das uns aufrüttelt, das uns beweist – es geht", schreibt Autor Klaus Feldkircher.
"Kurt Gerszi – ein außergewöhnliches Schicksal, das uns aufrüttelt, das uns beweist – es geht", schreibt Autor Klaus Feldkircher. ©imago-saely.at / Patrick Säly
Leiblachtal, Montafon (sco). "Ursprünglich wollte ich bloß ‚ein paar Zeilen' für die Familie schreiben", erzählt Kurt Gerszi, der trotz seiner körperlichen Behinderung nur so vor Lebensfreude sprüht. "Geworden ist es etwas Größeres." Ein Buch! 200 Seiten stark.

Gewählt wurde dafür ein Titel, der aufhorchen lässt und zutiefst berührt: “Riss im Leben”. Die Zusatzinformation verrät: Es ist die Geschichte eines Gehirnschlag-Patienten. Die Neugier des Lesers ist geweckt. Maßgeblichen Anteil am Gelingen des Werkes, welches im Bucher-Verlag erscheint, hatten auch zwei Persönlichkeiten aus dem Leiblachtal: der freie Journalist und Autor Mag. Dr. Klaus Feldkircher aus Lochau sowie Künstler Gerhard Mangold, Aquarellist und Zeichner, aus Hörbranz. Im April wird das Buch, in einer Auflage von 2500 Exemplaren, im Vorarlberger Oberland vorgestellt. Die nachstehenden Texte über den gebürtigen Niederösterreicher und Wahl-Vorarlberger Kurt Gerszi sowie den Hörbranzer Künstler Gerhard Mangold hat Klaus Feldkircher (althaus7.at) verfasst.

 

Leben, Fall und Comeback des Kurt Gerszi

 

Kurt Gerszi, Jahrgang 1960, ist zeit seines Lebens ein Mensch, der in seiner Arbeit aufgeht. Als Verkaufsprofi für diverse Unternehmen ist er unterwegs, lernt Menschen kennen, sie zu lesen, mit ihnen zu arbeiten. Das Leben ist ein Fluss. Heute im Tirol, morgen Vorarlberg, dann wieder Deutschland, Salzburg und zurück. Finanziell geht es aufwärts, auch die allseits bekannten Konjunkturflauten vermögen ihn nur kurz zu bremsen. Die Welt steht offen, bis …

 

Der Kampf beginnt

 

Am 29. September 2010 beendet eine Gehirnblutung im Stammhirn jäh den Tatendrang des Kurt Gerszi. Sofortige Einlieferung in die Intensivstation Feldkirch, ein Vorhang fällt. Der Kampf beginnt. Schwarze Figuren tanzen hinter dem Vorhang auf seiner Retina, gaukeln eine Realität vor, die es nicht gibt. Locken ihn in das Reich des Vergessens. Doch Kurt Gerszis Wille erhebt sich. Es ist noch zu früh. Das Leben schuldet ihm noch zu viel. Was niemand für möglich hält: Kurt Gerszi kommt wieder auf die Beine. Er, der nach
klinischen Maßstäben ein Pflegefall ist, zwingt sich, kommt nach Hause.

 

Unbändiger Wille

 

Selbstmordgedanken, Depressionen sind abgeschüttelt, der Rollstuhl ein lästiges Requisit, das ihm – noch – das freie Bewegen erleichtert. Doch Kurt Gerszi ist auch das noch zu wenig. Ein Leben abseits von Krankheit und Behinderung ist sein Ziel. Dafür steht er: unbändiger Wille, Lebenslust, aber auch Dankbarkeit und Freude. Kurt Gerszi – ein außergewöhnliches Schicksal, das uns aufrüttelt, das uns beweist – es geht.

 

Illustration

 

Für dieses Projekt konnte der namhafte Vorarlberger Künstler Gerhard Mangold, Aquarellist und Zeichner, gewonnen werden, um Kurt Gerszis Erfahrungen jenseits der Grenzen zu illustrieren. In einer Serie von sechs Kohlezeichnungen visualisierte er die subjektiven Erfahrungen Gerszis – verbalisiert im inneren Monolog – durch die ebenso subjektive Darstellung in der Zeichnung. Außerdem gestaltete er den Titel des Buches, indem er ein realistisches Porträtfoto Gerszis halbierte und die zweite Hälfte mit Kohle (über)malte. Dieses Titelbild korrespondiert mit dem Titel „Riss im Leben”.

 

Stimmungsvolle Kunstwerke

 

Den Verfassern erschien es sinnvoll, diese Welt, die real nicht fassbar ist, durch stimmungsvolle Kunstwerke, die eigens für dieses Projekt angefertigt wurden, darzustellen. In der Publikation gibt es keine realistischen Bilder, Typo, Layout und Druck sind ganz traditionell, ja fast schon anachronistisch. Die Schrift ist größer als normal, um Menschen mit Handicap die Lektüre zu erleichtern.

 

Buchpräsentationen

 

Tschagguns: Dienstag, 1. April 2014, um 19 Uhr im Turnsaal der Gemeinde bei der Volksschule

Sulz: Donnerstag, 24. April 2014, um 19 Uhr bei eko lifestyle

Herausgeber des Werkes ist der Montafoner Selbsthilfeverein “Net lugg lo!” (www.net-lugg-lo.at). 90 Prozent des Erlöses aus dem Buchverkauf (EUR 19,90 pro Stück) wird Kurt Gerszi, der seit Sommer 2010 in Tschagguns zu Hause ist, gemeinnützigen Vereinen und Organisationen spenden.

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