Hörbranz - Hakenkreuz-Mosaikboden in der Kirche Hl. Martin: Das steckt dahinter
Bundesdenkmalamt gibt Entwarnung
Eine Recherche und Prüfung durch das Bundesdenkmalamt und den zuständigen Historiker bringen jedoch rasch Licht ins Dunkel. Nicht etwa die “Begeisterung” für den Nationalsozialismus ist verantwortlich für die eigenwillige Fußbodengestaltung. Der Boden wurde vermutlich Mitte des 19. Jahrhunderts verlegt, also bereits viele Jahre, bevor das Hakenkreuz von den Nationalsozialisten als Symbol missbraucht wurde.
Glückssymbol aus der Antike
Wie das Bundesdenkmalamt bestätigt, sind derartige Böden aus der Epoche des Historismus in Kirchen nicht unüblich. Die sogenannte Swastika hat hier allerdings keinerlei politische Bedeutung, sondern verweist vielmehr auf die jahrhunderte alte Verwendung als Sonnensymbol. Der Ursprung und Hintergrund liegt im Hinduismus, wo das rechtsgerichtete Swastika für die Sonne und das Feuer steht und als Zeichen für Glück, Schutz und Wohlergehen gilt. Auch in Byzanz und dem alten Griechenland hatte die Swastika eine große Bedeutung. In der Epoche des Historismus verwendeten Künstler bevorzugt Motive und Symbole aus der Antike, somit auch die allgegenwärtige Swastika. Ein politischer Zusammenhang kann somit ausgeschlossen werden.
Besucher sind verwundert
Wie aus der Hörbranzer Pfarrgemeinde zu hören ist, taucht das Thema immer wieder mal auf. Besucher, die zum ersten Mal in der Kirche sind, zeigen sich natürlich ob der Hakenkreuze immer wieder verwundert und Fragen kommen auf. Da es aber eindeutig belegt ist, dass es keinen Zusammenhang zum Nationalsozialismus gibt, können die aufkommenden Fragen von Besuchern stets rasch beantwortet werden.
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