Hochwasser-Situation weiter angespannt
In Dresden und weiteren Gemeinden Sachsens bereiteten sich die Menschen mit der Sicherung von Deichen und dem Schutz ihrer Häuser auf einen neuen Jahres-Höchststand der Elbe vor. In Tschechien gilt seit Sonntagabend in sieben der 14 Regionen der Notstand.
In Ungarn herrscht an Flussabschnitten von insgesamt 842 Kilometern die höchste Alarmstufe 3. Erstmals seit 40 Jahren führen Donau und Theiß samt Nebenflüssen zur gleichen Zeit Hochwasser. Auf der Donau sollte am Dienstag der bisherige Höchststand von 860 Metern erreicht werden, 20 Zentimeter mehr als während der großen Überschwemmungen 2002. Falls sich die Lage stark verschlechtert, müssen voraussichtlich 15.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Bisher wurden rund 450 Menschen evakuiert. Nach Angaben des Ministeriums für Umwelt und Wasserwirtschaft halten die Dämme den Wassermassen noch stand.
Landesweit waren mehr als 10.000 Katastrophenschützer und freiwillige Helfer beim Bau von Dämmen aus Sandsäcken sowie bei der Versorgung der vom Wasser umschlossenen kleineren Siedlungen im Einsatz. Im nordungarischen Vac wurden Strafgefangene zum Schleppen von Sandsäcken eingesetzt. Besonders betroffen war im Norden des Landes das Donauknie und der Oberlauf der Theiß. Am Donauknie musste ein 18 Monate altes Baby mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden, weil der Ort Surany wegen der Fluten zu Land nicht zugänglich war.
In Sachsen sollten die Elbe-Pegel bis Dienstag noch steigen. Werte wie beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 drohten aber nicht. Insgesamt sind in Dresden und der Sächsischen Schweiz 4.300 Menschen vom Hochwasser betroffen, 950 mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
In Tschechien gilt bis 10. April in sieben Regionen der Notstand. Ministerpräsident Jiri Paroubek bezeichnete die Lage als Ruhe vor dem Sturm. In den Bergen liege noch Schnee, dessen Schmelze die Flüsse weiter anschwellen lassen werde. Nach seinen Angaben wird das Hochwasser vermutlich noch rund zwei Wochen andauern. Die Zahl der Todesopfer stieg auf sieben, ein sechsjähriger Bub und ein 57-jähriger Mann galten als vermisst.
Im Norden Tschechiens bereiteten sich die Behörden angesichts des ansteigenden Elbe-Pegels auf weitere Evakuierungen vor. Im Osten war ein Teil des historischen Stadtkerns von Olmütz nach einem Deichbruch überschwemmt. Die Lage im Südosten des Landes nahe Breclav blieb kritisch. Dort waren mehrere Dörfer vom Hochwasser zweier Flüsse bedroht. Innenminister Frantisek Bublan warnte, das Hochwasser könne auch Prag erreichen, sollten sich die Wetterbedingungen verschlechtern.
In den südostpolnischen Hochwassergebieten hat sich die Lage so weit entspannt, dass in allen Gemeinden der Alarm beendet werden konnte. Sorge bereitete der Wasserstand der Weichsel im nordpolnischen Thorn (Torun). Die Behörden gaben dort Hochwasseralarm für das gesamte Stadtgebiet aus, berichtete der polnische Rundfunk.
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