Die schweren Unwetter Anfang Juni sowie das darauffolgende Hochwasser und die Murenabgänge haben dem ÖBB-Schienennetz einen immensen finanziellen Schaden von insgesamt rund 75 Millionen Euro zugefügt. Vor allem auf der Weststrecke – insbesondere im Raum Salzburg – aber auch in Tirol gab es schwere Beschädigungen und Beeinträchtigungen. So war in Tirol die Brennerstrecke bei Grieß betroffen, wo aktuell ein Hang mittels Ankerstangen und Vernetzungen gesichert wird. An der Grenze von Kufstein nach Kiefersfelden in Bayern wird ebenfalls ein Hang durch massive Verbauungen stabilisiert.
Drittel der Schäden in Salzburg
Stark betroffen ist außerdem das Schienennetz im Bundesland Salzburg, denn rund ein Drittel der Gesamtschäden sind alleine in Salzburg zu bewältigen. So sorgten Vermurungen und Hangrutsche im Pinzgau bei Taxenbach sowie auf der Strecke Saalfelden – Hochfilzen für große Schäden. Betroffen war auch der Abschnitt am Pass Lueg zwischen Golling und Werfen sowie das Ennstal bei Hüttau und das Flachgau zwischen Hallwang und Seekirchen. In den meisten Fällen sind Hänge zu sichern, Brücken zu untersuchen oder teilweise sogar neu zu errichten. Zudem müssen Gleisfundamente neu aufgebaut und Schienen neu verlegt werden. Mehr als 220 Kilometer an Schienen konnten die ÖBB nach Gleisreinigungen, Überprüfungen und Wiederauffüllung mit Schotter innerhalb weniger Tage wieder für den Verkehr freigeben. Auf einigen Strecken werden die Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten aber noch länger dauern.
Einzelne Abschnitte nur eingleisig befahrbar
So ist etwa der Abschnitt der Salzkammergut-Bahn von Obertraun-Dachsteinhöhlen nach Bad Aussee bis Juli gesperrt bleiben. Im Brixental ist der Streckenabschnitt Hochfilzen – Saalfelden sowie im Pinzgau zwischen Lend und Taxenbach-Rauris sowie am Pass Lueg zwischen Golling-Abtenau und Werfen nur eingleisig befahrbar. Auch auf der vielbefahrenen Weststrecke ist im Salzburger Flachgau der Abschnitt Seekirchen bis Straßwalchen nur auf einem Gleis befahrbar. Hier müssen S-Bahnen aus dem Fahrplan genommen werden um die restlichen Züge möglichst pünktlich abwickeln zu können. Die ÖBB-Infrastruktur arbeitet gemeinsam mit den Firmen unter Hochdruck an der Wiederherstellung – für Verzögerungen im Zugverkehr werden die Kunden um Verständnis gebeten. (VOL.AT)
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